Bericht: Behörden ermitteln gegen HP wegen Bestechung

Behörden in Deutschland und Russland haben Ermittlungen gegen Hewlett-Packard eingeleitet. Einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zufolge soll das Unternehmen Bestechungsgelder in Höhe von 10,9 Millionen Dollar gezahlt haben, um einen Auftrag von der russischen Regierung zu erhalten.

Laut „mit der Angelegenheit vertrauten Quellen“ des WSJ werfen die Strafverfolgungsbehörden HP vor, die Schmiergeldzahlung über eine deutsche Niederlassung abgewickelt zu haben. Bei dem Auftrag ging es um ein Computersystem zur sicheren Kommunikation für die russische Generalstaatsanwaltschaft.

Russische Ermittler hätten am Mittwoch im Auftrag deutscher Behörden Büros von HP in Moskau durchsucht, heißt es in dem Bericht. Es sei nach Beweisen dafür gesucht worden, dass HP eine Reihe von Strohfirmen in Großbritannien, Österreich, der Schweiz, den britischen Virgin Islands, Belize, Neuseeland, Lettland und Litauen benutzt habe, um die Bestechungsgelder zu beschaffen.

Die deutschen Behörden werfen HP zudem Geldwäsche, Steuerflucht und Veruntreuung vor. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf zehn Personen.

Ein Vertrag zwischen HP und der russischen Staatsanwaltschaft wurde am 1. August 2003 geschlossen. Es sei aber problematisch gewesen, die Unterzeichner zu ermitteln, so das WSJ. Die Unterschrift des russischen Vertreters sei unlesbar. Auch der Name des Mitarbeiters, der für HP unterzeichnet habe, sei bisher nicht öffentlich bekannt.

HP erklärte gegenüber der Zeitung, es habe seit Dezember Kenntnis von den Ermittlungen. Damals habe man Durchsuchungsbefehle für die Büros der zehn Verdächtigen erhalten. Daraufhin engagierte Rechtsanwälte unterstützten die Ermittler bei ihrer Arbeit.

„Es handelt sich um eine Untersuchung von Vorfällen, die fast sieben Jahre zurückliegen“, sagte ein HP-Sprecher gegenüber ZDNet. Die meisten der betroffenen Mitarbeiter seien nicht mehr bei HP beschäftigt. „Wir arbeiten mit deutschen und russischen Behörden zusammen und führen eine eigene interne Untersuchung durch.“

ZDNet.de Redaktion

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