Windows-Software entwickeln: Visual Studio 2010 im Test

Der C++-Compiler unterstützt nun fünf Features aus dem inoffiziellen C++0x-Standard: Lambda-AR-Wert-Referenzen, Compile-Time-Direktiven, automatische Typenableitung und Ermittlung des Funktionstyps. Das sind nicht besonders viele Funktionen aus den zahlreichen Erweiterungen, jedoch sollte berücksichtigt werden, dass Microsoft viele Konzepte schon lange vor der Entwicklung des C++0x-Drafts realisiert hatte, beispielsweise Thread Local Storage. Allerdings fehlen noch viele Dinge aus der neuen Spezifikation und andere Features müssen standardkonform gestaltet werden.

Um parallele und asynchrone Ausführung besser zu unterstützen, hat Microsoft eine neue Concurrency Runtime entwickelt. Sie soll das Thread Pooling ersetzen, das recht umständlich zu verwalten ist. Dabei handelt es sich um ein agentenbasiertes System. Die Agenten erhalten Aufträge, die sich nach ihrer Wichtigkeit priorisieren lassen. So soll es einfacher möglich werden, responsive Anwendungen zu erstellen.

Innerhalb von Funktionen kann der Entwickler die Parallel Patterns Library (PPL) nutzen. Damit lassen sich beispielsweise parallele For- oder For-Each-Schleifen mit einer Template Library erzeugen. Die Concurrency Runtime erspart dem Programmierer eine eigene Thread-Verwaltung.

Ferner hat der C++-Compiler eine verbesserte Link Time Code Generation (LTCG), die schneller arbeitet. Bei großen Projekten kann bis zu 30 Prozent Zeit gespart werden, wenn Programmteile beim Linken zusammengeführt werden.

Um den Umstieg auf Visual Studio 2010 zu erleichtern, lassen sich der Compiler und die Bibliotheken von Visual Studio 2008 verwenden. Dazu muss man nur eine Projekteigenschaft umstellen. Wenn bestimmte Programme oder Teile davon mit dem neuen Compiler nicht richtig übersetzt werden, kann man trotzdem die neue Umgebung verwenden.

Obwohl die MFC schon lange von Microsoft für tot erklärt wurde, gibt es jede Menge Neuerungen – vor allem Unterstützung für Windows 7. Dazu zählen unter anderem Support für Multitouch-Gestures, Sprunglisten und Aero-Miniaturansichten. Das Microsoft die MFC noch einmal aufgemöbelt hat, dürfte daran liegen, dass das erst letzte Woche fertiggestellte Office 2010 zu großen Teilen auf der MFC basiert.

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ZDNet.de Redaktion

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