Der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Peter Schaar, hat über eine andere europäische Datenschutzbehörde erfahren, dass Googles Street-View-Fahrzeuge auch mit einem Scanner für WLAN-Netze ausgestattet sind. Gegenüber Johannes Caspar, dem zuständigen Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, räumte ein Google-Vertreter auf Nachfrage ein, dass auch in Deutschland alle für Street View im Einsatz befindlichen Fahrzeuge mit Geräten zur Erfrassung von Drahtlosnetzwerken ausgerüstet seien.
Details über die genauen technischen Vorgänge und Hintergründe dieser Erfassung seien nicht mitgeteilt worden, so die Datenschutzbeauftragten in einer gemeinsamen Erklärung. Auch sei ihnen bisher nicht die Besichtigung eines Street-View-Fahrzeugs ermöglicht worden. Für die Datenschutzbeauftragten erhärtet sich damit der Verdacht, dass die Fahrten für Googles Kartendienst in den letzten Jahren nicht nur zur Aufnahme von Straßenansichten, sondern ebenso zur flächendeckenden Erhebung und Speicherung der gerade auch von privaten Haushalten betriebenen WLAN-Netze genutzt wurden. ZDNet hatte über diesen Sachverhalt und wie Google diese Informationen nutzt bereits Anfang Februar ausführlich berichtet.
Es sei davon auszugehen, dass neben der Lokalisierung der Drahtlosnetze, dem Verschlüsselungsstatus der Geräte und der weltweit eindeutigen MAC-Adresse auch die SSID gespeichert wurde. Da für letzteres Privatpersonen nicht selten ihre Klarnamen oder andere auf sie hinweisende Informationen verwendeten, sowie aufgrund der Möglichkeit, die WLAN-Netze Bewohnern von Häusern zuzuordnen, handelt es sich nach Ansicht der Datenschutzbeauftragten um die Erfassung und Speicherung personenbezogener Daten und deren Übertragung in die USA.
„Das Vorgehen von Google ist nicht akzeptabel“, so Caspar. „Zu keiner Zeit war dieses rechtswidrige Scannen Gegenstand der über Street View geführten Gespräche. Die Betreiber von WLAN-Netzen haben von der heimlichen Speicherung ihres Netzwerks nichts bemerkt. An einer Verhinderung insbesondere der öffentlichen Verbreitung des Verschlüsselungsstatus haben sie aber ein großes Interesse. Informationen über den Verschlüsselungsstatus sind höchst missbrauchsanfällig und können durchaus dazu führen, dass entsprechende Daten als Wegweiser für Schwarzsurfer genutzt werden.“
Caspar fordert daher den sofortigen Ausbau aller WLAN-Scanner aus den Street-View-Fahrzeugen. Google dürfe die Fahrten erst wieder aufnehmen, wenn es sich an die Vereinbarung mit den Datenschutzbeauftragten vom Juni 2009 halte.
„Ich bin entsetzt, zu welchen Zwecken diese Fahrten ohne Wissen Dritter genutzt worden sind“, sagt auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar. Er fordert Google auf, die bisher rechtswidrig erhobenen personenbezogenen WLAN-Daten umgehend zu löschen und die Fahrten für Street View zu stoppen. „An unsere Datenschutzstandards muss sich auch Google halten“, so Schaar.
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