Im Rennen um die erste Sechskern-CPU für Desktop-Rechner musste sich AMD Intel geschlagen geben. Während der größte CPU-Hersteller für den bereits im März vorgestellten Chip Core i7-980X fast 900 Euro verlangt, sind die AMD-Modelle mit sechs Recheneinheiten dafür deutlich billiger. Der Intel-Konkurrent verkauft den 2,8 GHz schnellen Phenom II X6 1055T schon für knapp 200 Euro. Selbst das Spitzenmodell X6 1090T mit einer Taktfrequenz von 3,2 GHz geht bereits für weniger als 300 Euro über den Ladentisch. Die niedrigen Preise für die AMD-Sechskerner haben natürlich ihre Gründe. Diese liegen in der im Vergleich zum Intel-Modell niedrigeren Performance.
Allerdings ist der Leistungsunterschied längst nicht so groß, wie die Preisdifferenz zwischen den leistungsfähigsten Sechskern-Modellen der beiden CPU-Hersteller vermuten lässt. Während der 980X leistungsmäßig und preislich in einer eigenen Liga spielt, lohnt der Blick auf die von Intel angebotenen Quad-Core-Prozessoren. Gegenüber diesen kann sich der AMD Phenom II X6 1090T recht gut behaupten. Im ZDNet-Benchmarktest muss sich der AMD-Prozessor nicht einmal hinter einem mit knapp 500 Euro deutlich teureren Core i7-960 verstecken. Will man also 300 Euro für eine CPU investieren, ist der 3,2 GHz schnelle AMD Sechskerner mit Turbo-Core-Funktion eine gute Wahl. Auch der für knapp 200 Euro angebotene Phenom II X6 1055T sollte sich gegenüber preislich vergleichbaren Intel-Chips behaupten können.
Für die AMD-Plattform spricht zudem die gute Energieffizienz. Auch diesbezüglich steht er den Intel-Angeboten in nichts nach. Vorteile kann AMD zudem in Sachen Plattformarchitektur verbuchen. Native SATA-Unterstützung mit 6 GBit/s und die auf vielen Mainboards mit PCI-Express-2.0-Geschwindigkeit angebundenen USB-3.0-Schnittstellen sprechen für die AMD-Technik.
Abschließend sei noch einmal darauf hingewiesen, dass viele Programme nicht mehr als zwei Recheneinheiten ausnutzen. Das bedeutet, dass in der Mehrzahl der Fälle, schnelle Dual-Core-Prozessoren völlig ausreichend sind. Anwender sollten sich also darüber im Klaren sein, ob ihre meistbenutzten Programme das Potential von Quad- oder Hexa-Core-Prozessoren ausschöpfen können. Erst dann machen sich moderne Mehrkern-Prozessoren bezahlt.
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