AVM und XS4ALL bieten natives IPv6-Protokoll für Privatanwender

Der niederländische DSL-Provider XS4ALL bietet als erster großer europäischer DSL-Provider eine native Unterstützung von IPv6 an. Als Router kommen dabei die Fritzbox-Modelle 7270 und 7570 zum Einsatz. Zuvor hatte der Fritzbox-Hersteller AVM die IPv6-Unterstützung ein Jahr lang mittels einer öffentlichen Laborfirmware für das Modell 7270 getestet (Video).

Das IPv6-Protokoll soll langfristig seinen Vorgänger IPv4 ablösen. IPv4 und IPv6 können gleichzeitig auf einer Leitung betrieben werden. IPv6-Adressen sind im Gegensatz zu IPv4-Adressen 128 Bit lang. So können Provider Privatanwendern nicht nur eine, sondern über 18 Trillionen öffentliche IP-Adressen zuteilen. Auf diese Weise lassen sich Computer und andere Endgeräte wie digitale Videorekorder, Streaming-Boxen oder VoIP-Telefone in einem Heimnetzwerk von außen erreichbar machen. Eine umständliche und insbesondere bei UDP-Verbindungen fehleranfällige Konfiguration des NAT-Routers entfällt.

Die aktuelle IPv6-Firmware von AVM hat eine integrierte Firewall, die den Anwender entscheiden lässt, welche Rechner und Geräte aus dem Internet erreichbar sein sollen. Ältere Laborversionen ließen keine eingehenden Verbindungen zu.

In Deutschland bieten einige kleine DSL-Provider, beispielsweise Tal.de, native IPv6-Unterstützung für private Anwender an. Darüber hinaus kann jeder Privatanwender IPv6 kostenlos mittels 6to4-Tunnelung nutzen, auch wenn sein Provider kein IPv6 anbietet. Auf einer Fritzbox mit IPv6-Firmware muss dazu nur ein Häkchen gesetzt werden. Da bei diesem Verfahren die IPv4-Adresse in die IPv6-Adresse kodiert wird, ändert sich der IPv6-Adressraum, wenn sich sie IPv4-Adresse ändert.

Anwender mit dynamischen IPv4-Adressen sollten daher überlegen, einen Tunnelbroker wie SixXS zu verwenden, der immer feste IPv6-Adressen zuteilt. Auch dafür bietet die Fritzbox Unterstützung. Der SixXS-Dienst ist ebenfalls kostenfrei, erfordert aber eine Anmeldung.

ZDNet.de Redaktion

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