SAP hat einen Rechtsstreit mit Waste Management beigelegt. Das geht aus Unterlagen hervor, die das US-Entsorgungsunternehmen bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Demnach hat SAP im April eine einmalige Zahlung an Waste Management geleistet, woraufhin beide Parteien ihre Rechtsansprüche zurückgezogen haben.
Laut einer im März 2008 eingereichten Klageschrift hatte der Walldorfer Softwarekonzern Waste Management 2005 eine Software verkauft, die ohne weitere Anpassungen spezielle Anforderungen von US-Entsorgungsunternehmen erfüllen sollte. Dazu gehörten Aufgaben wie Rechnungsstellung, Abfalllogistik und Container-Management. Die Software sei zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht fertig entwickelt gewesen, ungetestet und defekt, so der Vorwurf.
SAP führte zu seiner Verteidigung an, Waste Management habe seine Anforderungen an die Software weder rechtzeitig noch genau definiert. Auch habe das Unternehmen zu wenige entscheidungsberechtigte Manager für die Arbeit an dem Projekt abgestellt.
Welchen Betrag SAP an Waste Management gezahlt hat, ist nicht bekannt. Das Entsorgungsunternehmen hatte ursprünglich die Erstattung aller Kosten sowie Schadenersatz gefordert. Wahrscheinlich handelt es sich aber um eine eher geringe Summe, da SAP andernfalls eine offizielle Mitteilung hätte herausgeben müssen.
Waste Management ist nach eigenen Angaben das größte Entsorgungsunternehmen der USA. Es unterhält mehr als 367 Standorte und zählt fast 20 Millionen Kunden in den Vereinigten Staaten, Kanada und Puerto Rico.
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