G Data hat eine neue Analyse der „Schattenwirtschaft“ veröffentlicht. Darunter versteht der Sicherheitsanbieter Handel mit Kreditkarten, gefälschten Ausweisdokumenten und kriminellen Dienstleistungen. Eine Haupteinnahmequelle dieser Art organisierten Verbrechens ist G Data zufolge der Kreditkartenbetrug, dem in dem Bericht „Underground Economy – Update 04/2010“ (PDF) besonders viel Raum zugemessen wird.
Der Studie zufolge wird Kreditkartenbetrug immer leichter und dadurch auch häufiger. „Für einige tausend Euro sind komplette Skimmer-Sets mit GSM-Datenübertragung erhältlich, um Kredit- und EC-Daten an Bankautomaten auszuspähen. Kartendrucker zur Herstellung gefälschter Kreditkarten gibt es ab 250 Euro. Die Täter brauchen dann lediglich die Daten mit einem Schreibgerät auf den Magnetstreifen zu übertragen und können in jedem Geschäft einkaufen“, so Ralf Benzmüller von G Data.
Die Zahlungsabwicklung innerhalb der E-Crime-Community erfolgt laut G Data über Bezahldienste wie Western Union, E-Gold, Webmoney oder auch Paysafecard. Gerade letzterer Dienst erfreut sich nach Recherchen der G Data SecurityLabs großer Beliebtheit und wird häufig als Bezahlsystem für kriminelle Waren und Dienstleistung missbraucht. Verschärft einer dieser Bezahldienste seine Sicherheitsanforderungen, reagieren Cyberverbrecher durchaus auch mit DDoS-Angriffen, wie das im Februar 2010 Paysafecard passiert war, das eine für Onlinekriminelle ungünstige Passwortsperre einführen wollte.
Benzmüllers Zusammenfassung lautet: „Onlinekriminalität ist dezentral und länderübergreifend strukturiert. Dies macht es für die Ermittlungsbehörden immens schwer, gegen die Täter vorzugehen. Selbst die Zerschlagung der ‚1337 Crew‘, einer der größten und aktivsten Cyberbanden der letzten Jahre, hatte nur geringe Auswirkungen auf die Schattenwirtschaft. Andere kriminelle Organisationen haben die Lücke innerhalb kurzer Zeit geschlossen.“
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