Im europäischen Hightech-Markt steht eine Trendwende bevor, prognostiziert der Verband Bitkom auf Grundlage von Daten des Marktforschungsinstituts EITO. Der Umsatz mit Produkten der IT, TK und Unterhaltungselektronik werde in der EU im Jahr 2010 noch leicht zurückgehen – um 0,6 Prozent auf 704 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 soll der Markt wieder um 1,3 Prozent auf 713 Milliarden Euro anziehen.
„Die europäische ITK-Industrie war später und weniger stark von der allgemeinen Wirtschaftskrise betroffen“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Das bedeutet aber auch: Sie kommt später und mit weniger starken Wachstumsraten aus ihr heraus.“
Die Teilbereiche IT und TK schreiben demnach bereits 2010 wieder eine schwarze Null (0,2 und 0,0 Prozent). EITO sagt für die IT im Jahr 2011 ein Plus von 3,5 Prozent voraus, für die TK einen Zuwachs von 1,4 Prozent. Lediglich in der Unterhaltungselektronik sinkt der Umsatz aktuell um 8,3 Prozent. Den Grund sieht der Bitkom vor allem in sinkenden Preisen für viele Produkte. Ein Umsatzplus erzielen jedoch Blu-ray-Player, digitale Settop-Boxen und hochauflösende Fernsehgeräte.
Einen Boom erleben dagegen heute schon Datendienste, sowohl im Festnetz als auch mobil. Positive Trends sieht Scheer auch bei ITK-Investitionen von Firmen: „Die Nachfrage der gewerblichen Kunden zieht wieder an und wird sich noch verstärken. Im Vorjahr verschobene Projekte werden jetzt angegangen. Die Unternehmen investieren in Technologien, mit denen sie ihre Effizienz steigern können und Liquidität gewinnen.“
Der Bitkom hat zudem mit dem europäischen Verband der ITK-Industrie, Digital Europe, ein „Zukunftsprogramm für den Technologiestandort Europa“ vorgestellt. Es wird in Brüssel von EU-Kommissarin Neelie Kroes in Empfang genommen. Unter dem Titel „Vision 2020“ (PDF) werden elf zentrale Herausforderungen für IT und TK beschrieben – von einer erstklassigen Infrastruktur bis zu einer abgestimmten Hightech-Politik auf europäischer Ebene.
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