Eine Reihe von Problemen hat die Einführung sogenannter „Smartbooks“ verzögert: Probleme mit der Implementierung von Flash, eine unerwartet niedrige Adoptionsrate von Linux bei Netbooks und die plötzliche Wende hin zu Tablets. Das sagt der für Marketing zuständige Vice President des Chipdesigners ARM, Ian Drew.
Als „Smartbooks“ bezeichnen ARM und seine Partner besonders leichte und schlanke Netbooks, die unter Linux und mit einer ARM-CPU laufen. Allerdings meldet die Kölner Smartbook AG ältere Rechte an der Bezeichnung an und untersagt anderen Firmen die Benutzung des Begriffs, zumindest im deutschen Markt.
„Wir hätten gedacht, dass diese Gerätekategorie zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt sein würde, aber das ist nicht so“, sagte Drew gegenüber ZDNet. „Ein Grund ist meiner Meinung nach die Ausgereiftheit der Software. So gibt es immer noch Probleme mit Adobe-Software, deren Fertigstellung für 2009 geplant war.“
ARM und Adobe hatten Ende 2008 eine Partnerschaft geschlossen, um Flash Player 10 und die Laufzeitumgebung AIR auf ARM-basierte Systeme zu bringen. Das wird erst in der zweiten Jahreshälfte 2010 realisiert werden – in Form von Versionen für Android. Wie Apple-CEO Steve Jobs kürzlich erwähnt hatte, war die Einführung von Flash für Smartphones ursprünglich für die erste Hälfte des Jahres 2009 geplant gewesen.
Flash ist für ARM wichtig: „Unser Ziel sind hauptsächlich Internet-Systeme – das ist eine Hauptanforderungen, dass Webanwendungen darauf laufen“, so Drew. Es habe einer großen Kraftanstrengung bedurft, aber jetzt werde Adobes Rich-Media-Software auf ARM „sehr leistungsstark“ sein.
Als weiteren Grund für die Verzögerung bei ARM-basierten Tablets gibt Drew an, dass die Tablet-Welle einige Hersteller „verwirrt“ habe. „Zum Teil liegt es auch daran, dass es überhaupt nicht sehr viele Linux-Netbooks gibt.“
Dennoch ist der ARM-Manager „alles andere als enttäuscht“ von der Entwicklung. „Ich glaube sogar, dass uns diese Probleme gestärkt haben. Wir wissen jetzt vieles, was wir vor zwei Jahren nicht wussten. Vor allem die Zusammenarbeit mit Softwarefirmen konnten wir verbessern.“ Enttäuscht sei er nur, weil er heute nicht in einen Elektromarkt gehen und dort ein „Smartbook“ kaufen könne.
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