ARM betreibt eine seiner Websites auf einem Cluster aus eigenen Serverprozessoren. Davon gebe es nur eine Handvoll, die zu Testzwecken eingesetzt würden, berichtet Marketingchef Ian Drew ZDNet.
Der britische Chipdesigner aus Cambridge ist im Servermarkt nicht aktiv, sondern konzentriert sich bisher vielmehr auf stromsparende Chips für Smartphones und neuerdings auch Netbooks sowie Tablets. Drew zufolge arbeitet man aber an ebenso sparsamen Serverprozessoren, nachdem Kunden öfter nach einem solchen Design gefragt hätten. „Wir haben im vergangenen Jahr einige Tests durchgeführt. Wir haben auch schon mit ein paar Halbleiterpartnern über die Fertigung gesprochen.“
Aktuell läuft Drew zufolge nur ARMs Internet-Plattform für Linux „auf einem sehr kleinen Cluster von Chips von Marvell. Wir haben sie vor sechs Monaten aufgeschaltet – der Betrieb läuft einwandfrei. Das ist ein Feld, in dem man nicht weiß, was man nicht weiß, bis man es ausprobiert hat.“
Der Versuch soll ARM einen Eindruck verschaffen, wie sich seine Architektur in Sachen Leistung, Stromverbrauch und Kühlung im Serverbetrieb macht. Viel Arbeit sei ins Kompilieren von LAMP-Software gegangen, so Drew (LAMP steht für Linux, Apache, MySQL und Perl/PHP/Python). Zwei oder drei weitere Tests habe man schon angestoßen, zu denen man aber keine Details bekannt geben könne.
Über einen möglichen Einstieg in den Servermarkt äußerte sich Drew nach den bitteren Erfahrungen im Netbook-Segment nur vorsichtig. „Ich will keine falschen Hoffnungen machen, dass es nächstes Jahr ARM-basierte Home Server bei Walmart zu kaufen geben wird. Wir kümmern uns ja nur ums Prozessordesign. Serverchips werden länger als Netbookchips brauchen, weil das Problem komplexer ist. Server sind tendenziell das sichere Element des Systems, wo die Nutzer ihre wichtigen Daten ablegen. Ich kann mein Smartphone verlieren, aber wenn ich meine Serverfarm verliere, ist das ein schwerer Schlag fürs Geschäft. Es wird noch etliche Jahre dauern, bis sich dieses Projekt irgendeiner Art von Realität annähert.“
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