SAP hat in jüngster Zeit verstärkt Gegenwind zu spüren bekommen. Schuld daran ist nicht in erster Linie die Konkurrenz. Erzrivale Oracle hat gerade mit sich selbst und seinem Schnäppchen Sun genug zu tun. Nein, verantwortlich für die ungemütlichen Töne in Walldorf sind vor allem die Anwender. Damit geht es dem ehemaligen Branchenliebling ähnlich wie Google. Ein Unterschied besteht allerdings: Google scheint das schlimmste – zumindest in Deutschland – noch vor sich zu haben, SAP hat das Schlimmste womöglich schon hinter sich.
Nachdem sie sich ziemlich erfolgreich gegen die unglücklich formulierte und kommunizierte Einführung neuer und in der Regel höherer Wartungs- und Supportgebühren gewehrt haben, entdeckten die Kunden nämlich, dass nicht nur sie, sondern auch SAP von ihnen abhängig ist.
Diese Erkenntnis eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Beispielsweise lässt sich in vielen Fällen nun bequem mit Drittwartung zumindest drohen, um dann doch bei SAP zu bleiben – aber womöglich zu weitaus besseren Konditionen als zunächst erträumt. Andere Anwender denken schon darüber nach, ob Wartung wirklich für alle Module so unverzichtbar ist, wie man bisher geglaubt hat.
Dazu kommt, dass auch die Marktforscher und Analysten, die früher fast jede Ankündigung aus Walldorf mit großer Ehrfurcht und viel Vorschusslorbeeren aufgenommen haben, deutlich kritischer geworden sind: Auf einmal scheint es en vogue zu sein, alles, was bei SAP passiert, zunächst einmal negativ zu bewerten – sei es nun zu viel oder zu wenig Integration, zu viel oder zu wenig Innovation oder auch zu viel oder zu wenig Profil der Führungskräfte.
Besonders weit aus dem Fenster gelehnt hat sich diese Woche auf einer Konferenz der IBM-Anwendervereinigung GuideShare Europe der schon länger als SAP-Kritiker bekannte Analyst Helmuth Gümbel: Er orakelt, dass SAP ohne grundlegende Veränderungen die nächsten fünf Jahre nicht überlebt. ZDNet hat seine Argumente in einem extra Beitrag ausführlich dargestellt.
Möglicherweise ist Gümbel aber etwas über das Ziel hinausgeschossen. Ob und was sich in Walldorf seit dem Weggang von Apotheker und weiteren Umbesetzungen in der Führungsetage geändert hat, ist von außen schwer zu beurteilen. Im Gespräch mit ZDNet macht Deutschlandchef Michael Kleinemeier aber deutlich, dass man einige Baustellen zumindest erkannt und in Angriff genommen hat. Seine Kernaussage: „Unser Geschäft basiert auf Vertrauen, Zusammenarbeit und Verlässlichkeit. Beides muss man sich erarbeiten.“
Solche Töne hat man aus Walldorf selten gehört. Das neue Selbstbewusstsein der Kunden scheint doch seinen Widerhall in einer geänderten Einstellung zu finden. Dass sich diese Veränderung nicht von heute auf morgen und in jeder Abteilung vollzieht, ist klar. Aber seine Standardsoftware wechselt auch kein Unternehmen urplötzlich. Vielleicht sind in ein paar Jahren die Verstimmungen der letzten Zeit nur noch vage Erinnerungen. Und vielleicht findet sich Googles informelles Unternehmensmotto „Don’t be evil“ bald auch bei SAP wieder: In der eingedeutschten Version „Tue Gutes und rede darüber“.
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