In den nächsten zehn Jahren wird Glas als Material für Displays aussterben. Das glaubt jedenfalls Carl Taussig, Chef von Hewlett-Packards Information Surfaces Lab. „In zehn Jahren werden Glasdisplays genauso der Vergangenheit angehören wie Röhrenbildschirme heutzutage“, so der Forscher. Die Zukunft gehöre den Kunststoffen.
Kunststoffträger selbst und ihre Herstellung sind Taussig zufolge billiger als Träger aus Glas, wie sie gegenwärtig zur Herstellung von Laptop-Bildschirmen und Computermonitoren verwendet werden. Die dünnen Plastikschichten seien zudem 40-mal leichter als Glas.
HP produziert 65 Millionen Geräte mit Glasbildschirmen pro Jahr. Als führender Hersteller und Anbieter von PCs sucht das Unternehmen stets nach Methoden, wie sich die Preise für Computerteile reduzieren lassen. Bildschirme machen gegenwärtig ungefähr ein Drittel der Kosten für ein durchschnittliches Business-Notebook aus.
Taussig und sein Team erarbeiten derzeit ein Verfahren, bei dem 50 Mikrometer dünnes Plastik zum Einsatz kommt. Das ist halb so dick wie ein Blatt Papier. Weil es biegsam ist, kann man Plastik auf einer Rolle aufwickeln und wie Zeitungspapier in einer Maschine verarbeiten, welche die nötigen Schaltelemente aufbringt. Das Verfahren nennt sich „Roll-to-Roll“.
Diese Verarbeitung des biegsamen Display-Materials auf Rollen ist wesentlich schneller und damit billiger als die heute übliche Fließbandfertigung, bei der riesige Glasscheiben von noch größeren Robotern in Fabriken von der Größe einer Kleinstadt verarbeitet werden. HP will noch 2011 mit der Verwendung von biegsamen Displays beginnen, zunächst für ein Militärprojekt.
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