Telefonieren über das Internet: Voice over IP im Praxistest

Natürlich haben beide AVM-Modelle, die 7270 und die 7570, den bekannt enormen Software-Funktions-Umfang der Fritzboxen. Besonders nützlich: In beiden Modellen lassen sich Sprachnachrichten und Faxe bequem auf eine E-Mail-Adresse umleiten.

Das Fazit zu Kabel Deutschland 32.000 mit AVM 7270 lautet: Viel Licht beim Datendurchsatz, aber klare Schatten bei der Telefonie über das Internet. Zu 1&1 VDSL 50.000 mit AVM 7570 lässt sich resümieren: Der Datendurchsatz ist hervorragend, doch Voice over Internet bereitet keine Freude – ganz im Gegenteil. Der 1&1-Anschluss verspricht „ISDN-Komfort“ auf zehn Nummern und vier Leitungen, doch ISDN-Komfort von 1&1 meint offenbar nicht echte ISDN-Sprach-Qualität, sondern Voice-over-IP mit ISDN-Features. Zudem bleibt zu hoffen, dass die mangelhafte Voice-DECT-Leistung durch künftige Software-Updates noch verbessert wird und nicht durch Hardware-Schwächen dauerhaft begründet bleibt.

Alternativen für mehr VoIP-Quality

Etwas teurer als Consumer-VoIP von 1&1 und KDG ist Business-VoIP für Firmen-Kunden: Etwa von Aastra, Avaya, Cisco, DeTeWe, Lancom Systems, Microsoft, Nfon, Polycom, Samsung, Siemens Enterprise Communications, Snom, Swyx, TeamFON, Telekom T-Systems oder Vodafone Voice-over-MPLS. Kleinere VoIP-Kunden sollten hybride Lösungen in Erwägung ziehen, die auf ISDN zurück schalten können, wenn VoIP ausfällt oder die Voice-Qualität über das freie Internet völlig unerträglich wird. Sehr große Kunden lassen die VoIP-Telefonie sowieso nicht über das Internet, sondern über weltumspannende MPLS-Netze laufen. Damit wird ein hoher Security- und Quality-of-Service-Level gewährleistet. Somit klingt VoIP viel besser als über das freie Internet.