Die SAP-Doppelspitze Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe sehen Globalisierung, Konsolidierung von Branchen und Märkten, zunehmende Mobilität und die rasche wachsende Menge von Daten als prägende Einflussfaktoren für das Wirtschaftsleben. In Summe würden diese Entwicklungslinien dazu führen, dass Unternehmen mobiler und nachhaltiger in Echtzeit operieren müssten. SAPs Antwort darauf sei eine auf drei Säulen ruhende Produktstrategie. Neben der klassischen Vor-Ort-Installationen (On-Premise), gehörten dazu Software-as-a-Service (On-Demand) und Lösungen für mobile Endgeräte (On-Device).
Alle drei Säulen würden miteinander vernetzt und abgestuft auf einer stabilen und skalierbaren Plattform bereitgestellt. Sie griffen ineinander, würden sich aber nicht gegenseitig ablösen. Insbesondere existierten auch künftig beim Kunden installierte und On-Demand bereitgestellte Software parallel – nicht nur bei unterschiedlichen Kunden, sondern auch innerhalb von Unternehmen. Beispiele dafür seien etwa die Bereitstellung von Vertriebsautomatisierung, Reisekostenabrechnung oder Talent Management On-Demand für Firmen, die ansonsten On-Premise-Software nutzen. Daher sei es wichtig, dass ein Anbieter nicht nur eine Möglichkeit biete, sondern beide.
Aber: „Wir betreten den On-Demand-Markt mit dem erklärten Ziel, Marktführer zu werden“, so Snabe in Frankfurt. Konkrete Zahlen, wie viele Kunden man in den kommenden Monaten gewinnen will oder welche Umsatzziele man sich gesteckt hat, verriet Snabe jedoch auch auf Nachfrage nicht.
SAP differenziere sich bei SaaS durch das hohe Maß an Verknüpfung und die Datenintegrität mit der On-Premise-Welt. In Anbetracht der Tatsache, dass Oracle erst wenig zu bieten hat, Sage sich kaum engagiert und Infor erst kürzlich einen Schwenk vollzogen und die Cloud für sich entdeckt hat, bleibt von den großen Wettbewerbern eigentlich nur Microsoft übrig. Aber bei den Redmondern ist noch abzuwarten, inwieweit Ballmers Cloud-Versprechen „we´re all in“ auch in Bezug auf die Firmenlösungen zutrifft und mit welchem Nachdruck es in diesem Bereich umgesetzt wird.
Mißverständnisse wollte Snabe jedoch nicht aufkommen lassen. Business ByDesign und die SaaS-Bemühungen sollen zusätzliches Geschäft bringen. Er unterstrich daher, dass SAP die Position als Anbieter von On-Premise-Standardsoftware ausbauen und auch künftig in das Flaggschiff SAP Business Suite investieren werde. Und auch die Technologieplattform NetWeaver, um die es in letzter Zeit zu Unrecht etwas still geworden sei, werde weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
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