Im vergangenen Jahr war SAP in unruhiges Fahrwasser geraten. Analysten bemängelten, dass die Innovationen ausbleiben, die Börse, dass sich Gewinn und Umsätze nicht wie erhofft entwickeln, und die Kunden, dass sich der Software-Riese in einer Krise mit dem neuen Wartungs- und Support-Modell an ihnen schadlos halten wolle.
Einmal in die Kritik geraten, wurden dann zahlreiche Gerüchte und Befürchtungen kolportiert, die die Lage für den Konzern nicht besser machten. Außerdem entdeckte der eine oder andere die Möglichkeit, erfolgreich zu sein, indem er sich aggressiver als zuvor gegen SAP positionierte. Unglücklicherweise für die Walldorfer kam das alles zu einem Zeitpunkt, als sich das Management in einer Umbauphase befand und sie mit Business Objects die bis dahin größte Übernahme der Firmengeschichte zu bewältigen hatten.
Aber wie in so ziemlich jedem Rocky-Film, so auch bei SAP: Der angeschlagene Boxer kommt irgendwann, nachdem er einige Tiefschläge einstecken musste, umso ehrgeiziger aus seiner Ecke. Dieses Bild zu vermitteln, war eines der Hauptanliegen der neuen Firmenspitze, bestehend aus dem Dänen Jim Hagemann Snabe und dem Amerikaner Bill McDermott – sowohl auf der CeBIT als auch jetzt auf der Kundenkonferenz Sapphire. Letztere fand dieses Jahr erstmals an zwei Orten – in Frankfurt am Main und in Orlando – gleichzeitig statt. Außerdem wurde sie mit viel Aufwand und über zahlreiche Kanäle ins Internet übermittelt.
Die erste Bilanz kann sich sehen lassen: Nach eigenen Angaben kamen 16.000 Personen zu den zwei Veranstaltungsorten gut 5000 nach Frankfurt und über 10.000 nach Orlando und 35.000 weitere nutzen das Online-Konferenzangebot. Ebenfalls als Erfolg darf SAP verbuchen, dass auf der Veranstaltung wieder klare Botschaften vermittelt werden konnten – und man sich nicht wie in der jüngsten Vergangenheit an zahlreichen Nebenkriegsschauplätzen aufrieb. Diese Botschaften sind in verkürzter Form:
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