Schon der Karton des Xperia X10 Mini ist so klein, dass man darin gar kein Android-Handy vermutet. Und nach dem Öffnen gibt es nur zwei Reaktionen – entweder findet man das Telefon niedlich und will es unbedingt ausprobieren oder man lehnt es als unzumutbar ab und verweist auf das iPhone oder das HTC Desire. Die Entscheidung für ein so kleines Mobiltelefon ist sicherlich Geschmackssache, aber das Sony Ericsson Xperia X10 Mini hat auf jeden Fall Aufmerksamkeit verdient.

Design

Das X10 Mini ist so klein, dass es sogar unter einer Kreditkarte verschwindet. Oder anders: Das iPhone ist fast doppelt so groß (Faktor 1,7), zumindest was die Grundfläche angeht. Bei der Bauhöhe wirkt das Sony Ericsson im Vergleich mit dem iPhone ein gutes Stück dicker. Dabei ist es mit einer Höhe von 16 Millimetern (iPhone: 12,3) zwar nur etwas über dreieinhalb Millimeter stärker als das Apple-Smartphone, aber das trägt bei der kleinen Grundfläche auf. Nichts desto trotz – es verschwindet locker in jeder Hosentasche.

Von oben betrachtet fällt zunächst eine etwas unförmige Aussparung für den Lautsprecher auf. Unförmig deshalb, weil sich diverse Sensoren den spärlichen Platz teilen müssen. Von links nach rechts haben die Entwickler hier eine Status-LED untergebracht, den Lautsprecher sowie Annäherungs- und Helligkeitssensor.

Darunter befindet sich das zentrale Element – das 2,6 Zoll große Touchscreen-Display. Leider ist es nicht nur eines der wichtigsten Bestandteile des sonst so guten Smartphones, sondern auch gleichzeitig seine größte Schwachstelle. Mehr dazu gibt es im Kapitel über die Ausstattung.

Unterhab der Anzeige prangt der Xperia-Schriftzug, darunter haben drei mechanische Tasten ihren Platz gefunden – Menü, Startbildschirm (Home) und Zurück. Der eine oder andere Android-Nutzer mag eventuell die Suche vermissen, wer vom klassischen Handy umsteigt, hätte vielleicht gerne explizite Telefon-Tasten, und erfahrene Smartphone-User wundern sich über den fehlenden Trackball. Doch in der Praxis sind die drei Knöpfe ausreichend und die Bedienung vorbildlich. Dazu trägt auch das eigenentwickelte Interface seinen Teil bei.

Auf der Unterseite des Handys gibt es eine Aussparung für das Mikrofon, eine von einem Gummideckel geschützte Micro-USB-Buchse sowie einen Audio-Anschluss, der entweder das Sony-Ericsson-Headset samt Taste für die Gesprächsannahme oder auch ganz normale Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse aufnimmt. Noch schöner wäre übrigens ein mechanischer Schieber über der USB-Buchse gewesen, wie ihn beispielsweise Samsung beim Wave verbaut.

Die linke Geräteseite weist keine Bedienelemente auf. Dafür findet sich oben ein Ein-Aus-Schalter, rechts der übliche Wippschalter zur Regelung der Lautstärke und darunter ein zweistufiger Auslöser für die Kamera. Es ist also alles da, wo es hingehört. Die rechte und die linke Geräteseite sind übrigens von der austauschbaren, rückseitigen Schalte abgedeckt. Im Lieferumfang sind, je nach Provider, zwischen einer und zwei Schalen enthalten. Insgesamt stehen derzeit sechs Farbgebungen vom dezenten Schwarz über Weiß mit Perlmutteffekt bis hin zum auffälligen Pink mit Farbverlauf zur Verfügung. Die Oberseite bleibt aber immer schwarz.

Auf der Rückseite ist die Linse der 5-Megapixel-Kamera untergebracht, direkt darunter findet sich die Foto-LED, die mit einer Zusatzapplikation aus dem Market auch als Taschenlampe fungiert. Rechts davon ist ein Schlitz, hinter dem sich der erstaunlich laute und leistungsfähige Lautsprecher verbirgt – das X10 klingelt auf Wunsch unerhört laut, zeigt Youtube-Videos für ganze Gruppen und spielt MP3s in einer für so einen Winzling unglaublichen Lautstärke. Natürlich lässt sich der Klang bei Weitem nicht mit anständigen Boxen vergleichen, aber für einen Handy-Lautsprecher ist der im X10 Mini verbaute wirklich gut.

Die Gehäuseschalen sind übrigens qualitativ hochwertig gefertigt und fühlen sich stabil an. Leider gilt das nicht für die nicht austauschbare Oberseite. Bereits nach wenigen Tagen im Testeinsatz zeigen sich hier die ersten, leichten Kratzer – obwohl das Gerät nicht mit anderen Gegenständen in der Tasche transportiert oder mit dem Display nach unten auf den Tisch geleget wird. Das ist schade und zugleich ein Manko. Eine Scheibe aus Echtglas würde den Qualitätseindruck und die Langzeithaltbarkeit sicher erhöhen. Immerhin wiegt das Gerät unter anderem wegen der Kunststoffscheibe nur 88 Gramm.

Was ein Austausch der Oberschale kostet, steht noch nicht fest. Es wird wohl „mehr als 20 Euro“ sein, sagt das Produktmanagement von Sony Ericsson. Fakt ist: Einfach festklipsen wie bei der Unterschale geht nicht. Man wird das Gerät wohl einschicken müssen.

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ZDNet.de Redaktion

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