Apple, Dell und Hewlett-Packard wollen die Arbeitsbedingungen bei ihrem Auftragsfertiger Hon Hai Precision Industries, besser bekannt als Foxconn, untersuchen. Grund dafür ist eine Welle von Selbstmorden unter Mitarbeitern einer Foxconn-Fabrik in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong.
„Die Selbstmorde bei Foxconn haben uns tief berührt und bestürzt“, sagte Apple am Mittwoch gegenüber Bloomberg. Apple sehe sich in der Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass die Arbeitsbedingungen bei Lieferanten sicher seien und dass man Beschäftigte mit Würde und Respekt behandle. „Wir stehen in direktem Kontakt mit dem Management von Foxconn und haben den Eindruck, dass sie die Vorfälle sehr ernst nehmen.“ Foxconn fertigt iPhones, iPods und Macbooks für Apple.
Dell, das Laptops von Foxconn kauft, will die Angelegenheit ebenfalls untersuchen. „Wir erwarten, dass sich auch unsere Lieferanten an die hohen Standards halten, die in unseren eigenen Fabriken gelten.“ Seine Richtlinien setze Dell beispielsweise mittels Prüfungen und Lieferantenbewertungen durch. Auch HP kündigte an, es werde die „Gegebenheiten bei Foxconn prüfen, die möglicherweise in einem Zusammenhang mit den tragischen Vorfällen stehen“.
Seit Jahresbeginn haben sich neun Mitarbeiter das Leben genommen. Zwei weitere wurden bei Selbstmordversuchen schwer verletzt. Foxconn beschäftigt insgesamt 450.000 Arbeiter. Journalistische Recherche über die Todesfälle und die Arbeitsbedingungen hatte Hon Hai bisher unterbunden. Am Mittwoch jedoch führte Hon-Hai-CEO Terry Gou laut Bloomberg Pressevertreter durch die Fabrik, um sie davon zu überzeugen, dass seine Mitarbeiter nicht ausgebeutet werden.
Apple führt nach eigenen Angaben jährliche Audits bei Auftragsherstellern durch. 2009 hatte das Unternehmen 102 Betriebe befragt und dabei arbeitsrechtliche Verstöße wie die Beschäftigung von Minderjährigen festgestellt. Dem „2010 Progress Report“ zufolge brachten die Kontrollen kontinuierliche Verbesserungen.
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