Ebay, Facebook und Yahoo unterstützten Google im Rechtstreit mit Viacom

Im Rechtsstreit zwischen Viacom und Google über Youtube-Videos haben sich Yahoo, Facebook und eBay auf die Seite des Internetkonzerns geschlagen. Bei der Auseinandersetzung geht es darum, dass Youtube angeblich im großen Stil Urheberrechte von Viacom verletzt hat.

Ebay, Facebook und Yahoo haben nun beim zuständigen Gericht in New York ein externes Gutachten eingereicht, wie es im amerikanischen Rechtssystem vorgesehen ist (Amici Curiae). Darin fordern sie den Richter auf, Viacoms Klage abzuweisen. Der Begründung: Der Digital Millennium Copyright Act (DMCA) schütze Anbieter von Internetdiensten vor Ansprüchen, wenn deren Anwender Urheberrechtsverletzungen begingen. Eine Entscheidung gegen Google und Youtube würde das Wachstum wichtiger Internetdienste verhindern.

„Schlösse sich das Gericht der rechtlichen Argumentation der Kläger an, behinderte das die Entwicklung des Internets und des E-Commerce“, schrieb ein Anwalt der beteiligten Unternehmen.

Vor Yahoo, Facebook und eBay hatten bereits NBC Universal, Warner Bros., Disney, die Screen Actors Guild und die Directors Guild of America ein Gutachten eingereicht – allerdings zu Gunsten von Viacom.

In Bezug auf das Gutachten von Yahoo, Facebook und eBay sagte eine Viacom-Sprecherin gegenüber Bloomberg: „Die Gerichte sind sich darin einig, dass die Einrichtung und Unterhaltung eines webbasierten Geschäfts auf Grundlage des intellektuellen Eigentums anderer illegal ist. Genau das hat Youtube in seinen Entwicklungsjahren getan.“

Viacom, das Mutterunternehmen von MTV Networks und Paramount Pictures, hatte im März 2007 Google auf eine Milliarde Dollar (800 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Der zuständige Richter will bis Juni alle Unterlagen zu dem Fall gesichtet haben. Dann wird er entscheiden, ob tatsächlich ein Verfahren eröffnet wird.

Dass sich so viele namhafte Unternehmen und Interessengruppen an dem Prozess beteiligen, zeigt dessen Bedeutung. Ein Gerichtsurteil könnte ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Urheberrechts für das Internet sein.

ZDNet.de Redaktion

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