Praxistest: AVM Fritzbox 7390 am VDSL-50-Anschluss

Für Funkverbindungen nutzt die Fritzbox 7390 zwei Atheros-WLAN-Chips und zwei WLAN-Antennen. Letztere stecken in den kleinen Hörnchen in Form und Größe zweier abstehender Ohren rechts und links außen auf dem Gerät. Anders als bei der 7270 lassen sich die Antennen-Stäbe nicht bewegen.

Die neue AVM-Box 7390 kann gleichzeitig im 2,4- und im 5-GHz-Band senden und empfangen. Beim bisherigen AVM-Flaggschiff 7270 musste man sich für eine Betriebsart entscheiden. Der Vorteil von 2,4 GHz liegt in der weiten Verbreitung. Viele WLAN-Geräte wie Laptops, Netbooks und Smartphones beherrschen nur 2,4 GHz. Leider ist das 2,4-GHz-Band in dicht besiedelten Gebieten schon sehr überfüllt und verschmutzt, weil auf dieser Frequenz nicht nur die vielen WLAN-Nachbarn, sondern auch Mikrowellenherde, Garagentore und immer mehr Mess- und Steuerungs-Einrichtungen funken. Das 5-GHz-Band dagegen ist noch weitgehend unbelastet.

ZDNet aktiviert für die weiteren Messungen beide Sender in der AVM 7390. Ab Werk haben beide Funkzellen den gleichen SSID-Netzwerknamen FRITZ!Box Fon WLAN 7390. Damit sich das Laptop im WLAN-Wellen-Durcheinander aber ganz gezielt mit dem gewünschten Funknetz verbinden lässt, sollte man die SSID abändern.

Für alle weiteren WLAN-Messungen ist der 300-MBit/s-11n-Modus und die volle Sendeleistung mit 100 Prozent sowohl an der AVM-Box als auch am Sony-Laptop aktiviert. Zudem wird beiden Geräten die automatische Wahl der Funkkanäle sowie die automatische Wahl der Kanalbreite von 20 oder 40 MHz erlaubt. Das sorgt für den bestmöglichen Datendurchsatz. Die WLAN-Strecke zwischen AVM 7390 und Sony F11 wird mit WPA2-AES verschlüsselt, was aufgrund der WLAN-Betreiberhaftung anzuraten ist.

Mit zehn verschiedenen Messprogrammen werden Downloads aus entfernten Internet-Servern von 23.400 bis 38.600 KBit/s über die 2,4-GHz-Luft gemessen. Das ist deutlich weniger als die 33.000 bis 52.000 KBit/s via LAN-Kabel. Die Uploads schwanken von 6900 bis 8900 KBit/s und die Pingzeiten von 26 bis 29 Millisekunden. Auch diese Werte fühlen sich beim Surfen, Mailen und Streamen von Videos noch rundum rasant an. Es gibt fast keinen Grund, das hinderliche LAN-Kabel zu benutzen, es sei denn bei sehr großen Downloads von Filmdateien, Betriebssystemen oder umfangreichen Backups.

Im funktechnisch ungünstigsten Raum einer zweistöckigen Wohnung werden Downloads von 23.400 bis 33.600 KBit/s gemessen, das ist kaum weniger Leistung als zwei Meter neben dem Gerät und somit ein sehr schönes Ergebnis. Die Uploads schwanken von 6900 bis 7800 KBit/s und die Pingzeiten von 26 bis 29 Millisekunden. Somit spürt man beim normalen Surfen, Mailen und bei Video-Starts quasi keinen Unterschied zwischen der besten und der schlechtesten Messstelle einer durchaus funkverschmutzten Stadtwohnung, die von etlichen WLANs aus der Nachbarschaft bestrahlt wird.

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ZDNet.de Redaktion

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