US-Abgeordnete hinterfragen Datenschutz bei Facebook und Google

Ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses, der sich mit Gesetzen zum Schutz elektronischer Daten befasst, hat Ende vergangener Woche einen Brief an Facebook-CEO Mark Zuckerberg geschickt. Darin fordern die Abgeordneten Hintergrundinformationen zu Fällen, in denen das Soziale Netzwerk Daten von Mitgliedern „ohne deren Wissen“ an Dritte weitergegeben haben soll. Ein ähnliches Schreiben ging auch an Google.

Der vom Vorsitzenden John Conyers verfasste Brief deutet an, dass der Ausschuss möglicherweise auch eine Anhörung durchführen wird. Dabei soll geklärt werden, ob Facebook mit der Offenlegung seiner Richtlinien zur Weitergabe von Personendaten verantwortungsbewusst gehandelt hat.

Facebook hatte kürzlich, auf Druck von Mitgliedern sowie Verbraucher- und Datenschützern, neue Datenschutz-Einstellugen vorgestellt. Auch die mit der Open-Graph-Schnittstelle eingeführte „umgehende Personalisierung„, also die Weitergabe von Facebook-Profildaten an Dritte, war Anlass für heftige Kritik. Zudem leitete das Unternehmen versehentlich die Nutzernamen einiger Mitglieder an Werbepartner weiter.

Von Google-CEO Eric Schmidt wollen die Abgeordneten wissen, wie es dazu kommen konnte, dass Street-View-Fahrzeuge versehentlich unverschlüsselte WLAN-Netze abgehört haben. In dem Brief fordern sie den Suchanbieter auf, alle gesammelten Daten sowie zugehörige Unterlagen so lange vorzuhalten, bis die Angelegenheit abschließend untersucht sei.

Sergei Brin, einer der Google-Gründer, hatte das WLAN-Scanning mit den Worten „Wir haben es verbockt“ kommentiert. Als Grund für die Datenpanne gab das Unternehmen Programmierfehler an. Dadurch seien in mehr als 30 Ländern über 600 GByte an Daten aus ungeschützten WLAN-Netzen gesammelt und gespeichert worden. Laut Google handelte es sich dabei aber nur um Fragmente.

„Wir begrüßen das Interesse des Vorsitzenden Conyers und freuen uns darauf, seinen Mitarbeitern bei einem Treffen unsere branchenweit führenden Datenschutzrichtlinien und –Tools vorstellen zu können“, teilte Facebook gegenüber ZDNet mit. Von Google heißt es: „Wir arbeiten mit den zuständigen Behörden zusammen, um ihre Fragen und Bedenken zu klären.“

ZDNet.de Redaktion

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