Intel hat auf der Messe Computex in Taipeh eine neue Roadmap für das Betriebssystem MeeGo vorgestellt. Peter Biddle, Director der AppUp genannten Abteilung, sagte in seiner Rede auch, um Entwickler mache man sich aktuell keine Sorgen mehr. Stattdessen liege der Fokus auf etwas anderem: „Wir brauchen mehr Anwender!“

MeeGo 1.0 war vergangene Woche vorgestellt worden. Im Lauf des Jahres sollen erste Netbooks mit dem Betriebssystem erscheinen. Künftig wird halbjährlich ein Update erfolgen. Das erste steht für Oktober an. Es bringt Unterstützung für Tablets und Smartphones, wie Intel-Vizepräsident Douglas Fisher sagte, der bei Biddles Rede ebenfalls anwesend war.

Große Stücke hält Intel auf sein AppUp Center, ein Online-Depot für Netbook-Software und -Services. Biddle zufolge unterscheidet er sich von den App Stores der Konkurrenten Apple und Google dadurch, dass es sich um ein Open-Source-Projekt handelt: Unternehmen können Anwendungen an ihre Bedürfnisse und Geschäftsmodelle anpassen.

„Fragen der Kompatibilität werden wir im Vorübergehen klären. Unser Fokus liegt darauf, Partnern die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie brauchen, um ihren Nutzern eine intuitive, ansprechende Erfahrung zu bieten“, sagte Biddle am Rand der Veranstaltung zu ZDNet.

Auf die Frage, ob der Markt für mobile Geräte ein weiteres Linux-Betriebssystem brauche, erwiderte Biddle, das Projekt „reduziert die Fragmentierung“ innerhalb der Branche. Schließlich habe man die eigene Distribution (Moblin) ja schon mit Nokias Maemo zusammengeführt und eine Standard-API entwickelt. Außerdem sei die entscheidende Frage, wie viele Entwickler man benötige, um ein Betriebssystem auf eine Reihe von Geräten zu bringen – und nicht, wie viele Betriebssysteme es gebe.

Parallel hat Asus einen Asus App Store angekündigt, der auf Intels AppUp Center basiert und zu diesem kompatibel ist. Als Vertreter von Asus sagte Direktor Ellis Wong auf der Intel-Pressekonferenz, Anwender könnten von Asus 2011 fertige Pakete mit Software und Produkten im AppUp Center erwarten. Als Beispiel nannte er den Dienst Asus Wi-Fi, ein Internet-Roaming-Angebot, das Asus mit 100.000 Partnern weltweit einführen werde.

Ein auf MeeGo basierendes Suse-Linux hat gestern Novell angekündigt – immerhin ein Indiz, dass an Biddles These, MeeGo reduziere die Fragmentierung im Mobile-OS-Markt, etwas dran sein könnte.


Der Homescreen „Myzone“ von MeeGo zeigt eine Übersicht über Termine, Aufgaben, zuletzt geöffnete Dateien und neue Einträge in Sozialen Netzwerken (Bild: MeeGo).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago