IBM möchte demnächst die erste Forschungseinrichtung seit zwölf Jahren eröffnen – in Brasilien. Es wird das erste Labor in Lateinamerika. Als Standorte sind die bestehenden Büros in São Paulo und Rio de Janeiro geplant. Über 100 Stellen sollen innerhalb der kommenden Jahre geschaffen werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Brasiliens Reichtum an natürlichen Ressourcen und technischem Talent bietet einzigartige Forschungsmöglichkeiten sowie die Mittel, diese zur Lösung zunehmend wichtiger Probleme zu nutzen“, sagte Senior Vice President John E. Kelly. „Die neue Einrichtung gibt IBMs Wissenschaftlern zudem die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit Universitäten, Regierungsorganisationen und Unternehmen auszuweiten – in Brasilien und ganz Lateinamerika.“
Brasilianische Regierungsvertreter zeigten sich positiv überrascht von IBMs Entscheidung. „Brasilien wurde lang nur als Markt gesehen, nicht als Standort, der ausgebaut, in den investiert werden sollte“, sagte Sergio Rezende, Brasiliens Wissenschafts- und Technologieminister, im Gespräch mit ZDNet. „Die Wahl von Brasilien für die Installation eines neuen Forschungslabors zeigt, dass unsere mittel- und langfristigen Perspektiven vielversprechend aussehen“, sagte Miguel Jorge, Minister für Fortschritt, Industrie und Außenhandel. „Ein Umdenken in dieser Richtung passiert nur sehr, sehr langsam.“
Brasilien hat sich als wachsender Markt etabliert. In der Entwicklung von Technologie steht das Land aber noch am Anfang. Brasilien gehört neben China, Indien, Afrika und dem Mittleren Osten zu den fünf Growth Markets, die IBM Global 2008 definiert hatte. IBM Brasilien gab Ende Mai bekannt, die regionale Entwicklung des Unternehmens stärker vorantreiben zu wollen. Es sollen Regionalbüros mit über 1300 Stellen in 20 Städten im ganzen Land entstehen. Allein im letzten Jahr verdoppelte IBM Brasilien die Zahl seiner Angestellten im Regionalbereich.
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