Adobe hat die finale Version von Flash Player 10.1 veröffentlicht. Build 10.1.53.64 stopft 32 Schwachstellen, deren Risiko als kritisch eingestuft ist. Darunter ist auch eine Zero-Day-Lücke, vor der das Unternehmen Anfang der Woche gewarnt hatte und die schon aktiv ausgenutzt wird.
Das Update betrifft Flash Player 10.0.45.2 und früher unter Windows, Mac OS X und Linux. Für Nutzer, die den Flash Player unter Solaris einsetzen, steht eine Vorabversion von Flash 10.1 zur Verfügung. Zudem hat Adobe die Laufzeitumgebung AIR auf die Version 2.0.2.12610 aktualisiert, um die Anfälligkeiten in AIR 1.5.3.9130 und früher unter Windows, Mac OS X und Linux zu beheben.
Flash Player 10.1 bietet aber auch einige Neuerungen. Es unterstützt Hardwarebeschleunigung für die Wiedergabe von H.264-Videos. Dadurch wird die CPU entlastet, und HD-Videos können auf fast jedem Rechner ruckelfrei abgespielt werden. Diese Funktion ist derzeit auf Windows-Betriebssysteme beschränkt. Die Hardwarebeschleunigung funktioniert mit bestimmten Grafikkarten von AMD, Broadcom, Intel und Nvidia.
Darüber hinaus haben die Entwickler die Speicherverwaltung und die Stabilität verbessert. Die neue Version unterstützt auch Multitouch-Bedienung und Beschleunigungssensoren. Im Privatsphäre-Modus eines Browsers speichert Flash zudem keine Cookies oder andere Internetspuren mehr ab.
Unter Mac OS X haben die Entwickler erst seit Kurzem Zugriff auf eine Programmierschnittstelle, die Hardwaredecoding von H.264-Videos erlaubt. Adobe zufolge hat Apple diese in Mac OS X 10.6.3, das Ende März erschienen ist, integriert.
Inzwischen steht die zweite Preview des Flash Player 10.1 mit dem Codenamen „Gala“ zum Download bereit, die unter Mac OS X 10.6.3 Hardwarebeschleunigung für die Wiedergabe von H.264-Videos ermöglicht.
Gala trägt die Build-Nummer 10.1.81.24 und basiert auf dem jüngsten Release Candidate des Flash Player 10.1 für Mac OS. Im Kurztest mit einem MacBook Pro, der mit Core i7 2,66 GHz und einer Geforce GT330M ausgestattet ist, sinkt die CPU-Belastung beim Abspielen eines Youtube-Videos von 83,8 auf 47,9 Prozent. Das Plug-in installiert sich im Ordner ‚LibraryInternet Plug-Ins‘. Für die Verwendung mit Chrome 5.0 muss die Datei ‚Flash Player.plugin‘ in das Unterverzeichnis von Chrome ‚Contents/Versions/aktuelle Programmversion‘ kopiert werden.
Die mobilen Versionen des Flash Player 10.1 für Android, WebOS, Symbian und Blackberry werden entgegen anderslautenden Aussagen von Adobe-CEO Shantanu Narayen nun doch wie geplant im ersten Halbjahr erscheinen. Der Firmenchef hatte vor Kurzem in einem Fernsehinterview von einer Verschiebung des Veröffentlichungstermins ins zweite Halbjahr gesprochen. Adobe hat dies inzwischen dementiert und den ursprünglichen Zeitplan bestätigt. Narayans Aussage habe sich auf Smartphones mit vorinstalliertem Flash Player 10.1 bezogen, die erst im zweiten Halbjahr erscheinen sollen.
Für Android 2.2 (Froyo) steht eine Beta-Version des Flash Players im Market zum Download zur Verfügung. Laut den Release Notes unterstützt sie neben einer GPU-beschleunigten Wiedergabe von H.264-Flash-Videos auch einen GPU-Hardware-Renderer für die Darstellung von Vektorgrafiken, Bitmaps, 3D-Effekten, Filteroperationen, Farbtransformationen und Text. Durch die Nutzung der GPU für das Rendering sinkt der Energiebedarf bei der Darstellung von Flash-Animationen.
Laut Apple-Chef Steve Jobs ist Flash „Teil einer vergangenen Ära“ und wird derzeit von iPhone, iPod Touch und iPad nicht unterstützt. Google hingegen arbeitet mit Adobe eng zusammen und will die Technik im Browser Chrome sogar fest einbauen. Für die nächste Version des Smartphone-Betriebssystems Android hat der Hersteller Flash-Unterstützung angekündigt. Auch Nokia und Opera wollen die Adobe-Technik weiter unterstützen.
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