Der zuständige Richter im Rechtsstreit zwischen Novell und der SCO Group, Ted Stewart, hat eine von SCO geforderte Wiederaufnahme des Verfahrens abgelehnt. Damit geht ein jahrelanger Prozess zwischen den beiden Firmen um Urheberrechte an Unix, Lizenzgebühren für Linux-Installationen und dem angeblichen Diebstahl geistigen Eigentums zu Ende, wie Groklaw berichtet.
Stewart bestätigte mit seiner Entscheidung das Urteil eines Geschworenengerichts in Salt Lake City von Ende März, das SCO die Urheberrechte an Unix endgültig abgesprochen und sie Novell zuerkannt hatte. Die Jury war damit einem Richterspruch vom November 2008 gefolgt, den SCO allerdings im August 2009 erfolgreich angefochten hatte.
Der damaligen Entscheidung der Geschworenen zufolge hat Novell sein geistiges Eingentum an Unix nicht mitverkauft, als es sein Unix-Geschäft an SCO veräußerte. Stattdessen habe Novell SCO nur ein Nutzungsrecht am Unix-Code eingeräumt. Stewart folgte dieser aus seiner Sicht „überzeugenden“ Argumentation und erklärte den Fall jetzt für abgeschlossen.
Ob die seit 2007 insolvente SCO Group nochmals Einspruch gegen das jüngste Urteil einlegen wird, ist unklar. Insgesamt zieht sich das Verfahren um die Unix-Copyrights nun schon über sieben Jahre hin.
Aufgrund der jetzigen Entscheidung dürfte es auch unwahrscheinlich sein, dass SCO weiter gegen IBM vorgeht, wie es nach der Niederlage vor Gericht Ende März angekündigt hatte. Es wirft IBM vor, illegal Codesequenzen von Unix nach Linux übertragen zu haben, und fordert daher Lizenzgebühren in Millionenhöhe.
Anfang August 2009 hatte ein Insolvenzgericht SCO untersagt, Teile seines Geschäfts zu veräußern, und Edward Cahn zum Treuhänder bestellt, der die Geschäfte des Managements überwachen soll. Das Insolvenzgericht kritisierte, dass nach einem Verkauf der Unix-Sparte die Streitigkeiten um die Unix-Rechte SCOs einziger „Geschäftsbereich“ war.
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