Musikverlage reichen Urheberrechtsklage gegen Lime Wire ein


Die von Mark Gorton gegründete Tauschbörse Lime Wire soll in einen legalen Musikdienst überführt werden (Screenshot: ZDNet).

Acht Mitglieder der National Music Publishers‘ Association (NMPA), darunter die Musikverlage der vier größten Musiklabels, haben eine Klage gegen die Lime Group, das Mutterunternehmen der Tauschbörse Lime Wire, sowie dessen Gründer Mark Gorton eingereicht. Sie werfen der Lime Group „Urheberrechtsverletzungen in einem erheblichen Umfang“ vor.

Die Verleger fordern eine einstweilige Verfügung gegen Lime Wire, die es dem Unternehmen untersagt, weiterhin die Rechte von Autoren zu verletzen. Zudem fordern sie 150.000 Dollar Schadenersatz für jeden Song, dessen Urheberrecht vorsätzlich verletzt wurde, und 30.000 Dollar für jeden anderen Verstoß.

Lime Wire steht möglicherweise vor der Schließung. Im Mai hatte ein Bezirksgericht die Tauschbörse wegen Urheberrechtsverletzungen verurteilt. Die Recording Industry Association of America (RIAA) beantragte daraufhin eine permanente Verfügung gegen Lime Wire, über die Richterin Kimba Wood in der kommenden Woche entscheiden wird.

In einem Interview mit ZDNet sagte David Israelite, Präsident und CEO der NMPA, es gehe nicht darum, immer mehr Druck auf Lime Wire auszuüben, sondern dafür zu sorgen, dass 2500 Musikverlage und Hunderttausende Autoren und Komponisten die ihnen zustehenden Vergütungen erhielten. „Die Klage der Musiklabels vertritt nicht die Interessen von Verlegern. Wir müssen diese Klage einreichen, damit Verleger für die massiven Diebstähle der vergangenen Jahre entschädigt werden können“, so Israelite.

Anfang der Woche hatte Lime Wire gegenüber ZDNet, das Unternehmen plane die Umwandlung der Tauschbörse in einen legalen Musikdienst. Branchenkenner zeigten sich aber skeptisch, was Gortons Absichten anging. Sie bezweifelten, dass die Musikindustrie den Vorschlag unterstützen werde. Nach Angaben eines Lime-Wire-Sprechers hat es erste positive Gespräche mit Musiklabels, Verlegern und Künstlern über den neuen Musikdienst und ein Geschäftsmodell gegeben, um die gesamte Branche zu entschädigen.

ZDNet.de Redaktion

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