San Francisco wird voraussichtlich als erste Stadt der USA eine Regelung einführen, die Handyhersteller zwingt, die Strahlungsintensität ihrer Handys offenzulegen. Der Stadtrat hat die Vorlage bereits mit 10:1 Stimmen verabschiedet, Bürgermeister Gavin Newsom muss nur noch unterschreiben.
Nach der Bestimmung müssen Handyläden die Spezifische Absorbtionsrate (SAR) der Modelle veröffentlichen, die misst, wie viel der vom Handy ausgehenden Strahlung der Körper des Telefonierenden aufnimmt. Ob sie konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit hat und ob Handystrahlen möglicherweise – wie mehrfach spekuliert – Krebs hervorrufen können, ist auch nach Langzeittests offen. In den USA gilt ein allgemeiner Höchstwert von 1,6 Watt pro Kilogramm, den Mobiltelefone nicht übertreffen dürfen.
Die Lobbyorganisation der Mobilfunkindustrie, die CTIA, hält wenig von der Regelung: „Statt zu informieren, werden Anwender durch solche Vorschriften für Läden möglicherweise irregeführt, da nur aufgrund der Strahlung der Eindruck entsteht, manche Geräte seien ’sicherer‘ als andere“, sagte CTIA-Sprecher John Walls dem San Francisco Chronicle.
Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO zu Handystrahlung war kürzlich nach zehn Jahren zu Ende gegangen – ohne eindeutiges Ergebnis. Es konnte zwar eine Häufung von Hirntumoren bei intensiver Handynutzung ausgemacht werden, doch die Forscher wiesen darauf hin, dass die Zahlen aufgrund möglicher Messabweichungen und fehlerhafter Angaben von Umfrageteilnehmern nicht ausreichen, um Handystrahlung eindeutig für Tumore verantwortlich zu machen.
Apple hatte im Mai eine iPhone-Applikation zur Messung von Handystrahlen aus seinem App Store entfernt.
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