Abzocke Daten-Roaming: Spartipps für den Urlaub

Wer in Thailand, Paris oder New York mit dem Handy telefonieren will, kann das in der Regel ohne Probleme, sofern er ein Quad-Band-Handy nutzt. Alle teuren Smartphones und alle Symbian-S60-Telefone von Nokia unterstützen den weltweit genutzten GSM-Standard, der auf den Frequenzen 850, 900, 1800 und 1900 MHz basiert. Für Japan und Korea braucht man ein UMTS-Handy, das Frequenzbänder mit 900 beziehungsweise 2100 MHz beherrscht.

Die meisten SIM-Karten sind automatisch für Gespräche im Ausland freigeschaltet. Wie teuer ein Telefonat außerhalb Deutschlands wird, hängt von der Tarifzone ab. Die „günstigsten“ Auslandsgespräche lassen sich in der Europäischen Union führen. Zurzeit dürfen für abgehende Anrufe innerhalb der EU höchstens 51 Cent pro Minute berechnet werden, für ankommende Gespräche maximal 23 Cent. Ab dem 1. Juli 2010 sollen die Preise weiter sinken: Dann muss man für ein Telefonat nach Deutschland maximal 46 Cent ausgeben. Wird man angerufen, sind 18 Cent pro Minute fällig. Wer also fünf Minuten mit Zuhause telefoniert, zahlt in London, Paris oder Amsterdam 2,55 Euro.

Wer in Nicht-EU-Länder innerhalb Europas (Schweiz, Norwegen, Island, Kroatien, Moldavien, Serbien, Albanien, Ukraine, Weißrussland) oder die USA und Kanada reist, zahlt meist Preise der Tarifstufe 2. Für ankommende Telefongespräche werden zwischen 60 und 70 Cent pro Minute fällig. Wer aus Tarifzone 2 nach Hause telefoniert, zahlt rund 1,50 Euro pro Minute.

Ziele in Lateinamerika, Asien und Afrika sind am teuersten: Ein Telefonat aus Kapstadt kostet beispielsweise je nach Netzbetreiber zwischen 2,55 (Vodafone) und 2,99 Euro (Telekom) pro Minute. Ein Anruf aus Ägypten oder Indonesien schlägt bei der Telekom ebenfalls mit 2,99 Euro pro Minute zu Buche, Vodafone berechnet sogar stolze 5,12 Euro (Tarif Vodafone World). Wird man selbst angerufen, fallen immer noch zwischen 1,54 Euro (Vodafone) und 1,79 Euro (Telekom) an.

Billige Lösung: SMS-Versand

Wer Nachrichten per SMS sendet, kommt günstiger weg als mit Telefonaten. Für das Abschicken einer Kurznachricht darf der Netzbetreiber gemäß EU-Regelung innerhalb der Europäischen Union höchstens 13 Cent verlangen. Das ist sogar etwas weniger als eine SMS innerhalb Deutschlands kostet.

Kosten SMS-Versand

O2
Zone 1:
EU und ausgewählte Länder Europas
0,13 Euro
Zone 2:
Europäische Länder
0,39 Euro
Zone 3:
Restl. Europa, USA, Kanada und Türkei
0,49 Euro
Zone 4:
Restliche Welt
0,59 Euro
Telekom
Zone 1:
alle EU-Länder (inkl. La Réunion, Gibraltar und französische Karibik), plus ausgewählte Länder Europas
0,13 Euro
Zone 2:
andere Länder innerhalb Europa plus USA und Kanada
0,39 Euro
Zone 3:
alle übrigen Länder
0,39 Euro
Vodafone
Aus alle EU-Ländern 0,13 Euro
Aus Vodafone- und Vodafone-Partnernetzen in anderen Ländern 0,41 Euro
Alle übrigen Netze in anderen Ländern 0,46 Euro
E-Plus
Reisevorteil-Länder 0,09 Euro
Rest Europa/Nordamerika 0,49 Euro
Restliche Welt 0,59 Euro

Spezielle Auslandsoptionen

Dass die Netzbetreiber Optionen anbieten, die Auslandstelefonate verbilligen sollen, dient nicht der Übersichtlichkeit und verwirrt die Verbraucher eher. Denn wenn in einem Tarif Telefonate billiger werden, bedeutet das noch lange nicht, dass auch die Kosten für die Datenübertragung sinken. Es empfiehlt sich daher, vor Reiseantritt bei der Hotline anzurufen und sich nach den Preisen und Optionsmöglichkeiten zu erkundigen. Der Kundendienst prüft auf Anfrage auch, ob die SIM-Karte für Gespräche im Ausland freigeschaltet ist. Bei Prepaid-Karten von Discountern ist das nämlich nicht immer der Fall.

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ZDNet.de Redaktion

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