Google kann Programme auf ausgelieferten Android-Smartphones aus der Ferne löschen. Das offenbart ein Blogeintrag des Unternehmens. Darin schreibt der Leiter der Android-Abteilung für Sicherheit, Rich Cannings, man habe „Technologien und Prozesse entwickelt, um aus der Ferne installierte Anwendungen von Geräten zu löschen“ – für Fälle, wenn „Anwender eine bösartige, bedrohliche Software installiert haben“.
Cannings zufolge hat Google diese Möglichkeit kürzlich genutzt. Es handelte sich um zwei Anwendungen, die ein Sicherheitsforscher für Arbeitszwecke in Umlauf gebracht hatte. „Diese Anwendungen spiegelten bewusst einen falschen Verwendungszweck vor, um Anwender zum Download zu bringen, wurden aber nicht in böser Absicht erstellt und hatten keinen Zugriff auf private Daten“, führt Cannings aus. Die meisten Anwender hätten sie ohnehin nach kurzer Zeit gelöscht. „Als der Autor die Anwendung aus dem Android Marketplace zurückzog, entschieden wir, wie in den Nutzungsbedingungen des Android Market geregelt, die Aufräumarbeiten durch Entfernen verbleibender Exemplare zu beschleunigen.“
Apple hat in sein Betriebssystem iOS eine ähnliche Funktion integriert und kann Anwendungen ebenfalls löschen. Während Apple für seine Kontrollwut bekannt ist, galt Android aber bisher als besonders offen. Das dachten zumindest die meisten Entwickler und auch Linus Torvalds.
Auch Onlinehändler Amazon kann elektronische Bücher von den Lesegeräten seiner Nutzer löschen. Diese Möglichkeit hat der Händler vergangenes Jahr einmal wahrgenommen, als sich herausstellte, dass ein Verlag gar nicht die Rechte an einem E-Book besaß. Ein Schüler verlor auf diese Weise nicht nur seinen Text, sondern auch seine Aufzeichnungen, und klagte. Der Fall sorgte für weltweites Aufsehen, Amazon musste sich entschuldigen.
Das Entsperren des Apple-Smartphones eröffnet den Zugriff auf Anwendungen aus dem alternativen App Store von Jay Freeman. Der Blick auf das dortige Angebot verrät, warum immer mehr Anwender einen Jailbreak durchführen.
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