Einsteiger-Smartphone mit Android 2.1: HTC Wildfire im Test

Das HTC Wildfire bietet HSDPA, WLAN, GPS sowie Multitouch-Display und tritt als Nachfolger des HTC Tattoo an – als günstiges Android-Smartphone mit sehr guter Ausstattung. Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Mobiltelefon sehr hochwertig wirkt. Es lässt sich kaum von seinen deutlich teureren Brüdern Google Nexus One und HTC Desire unterscheiden. Statt resistivem Touchscreen bietet das Smartphone eine Echtglasscheibe und einen kapazitiven Multitouch-Bildschirm. Nur bei Display-Größe und -Auflösung müssen Käufer Abstriche hinnehmen – zahlen dafür im Vergleich zu Highend-Smartphones aber auch nur die Hälfte.

Android-2.1-Smartphone

Das Wildfire sieht etwas breiter und quadratischer aus als seine Brüder. Das Gehäusedesign erinnert stark an das des Nexus One – Farben und Materialauswahl wirken komplett identisch. Unterhalb des Displays befinden sich auch hier die Soft-Touch-Tasten des Google-Phones anstelle der mechanischen Knöpfe, mit denen das Desire aufwartet. Statt eines mechanischen Trackballs wie beim Nexus gibt es wie beim Desire einen optischen Sensor.

Auch softwareseitig erinnert der jüngste Spross des taiwanischen Herstellers an das Desire: Es kommt Android 2.1 mit der bekannten Sense-Oberfläche zum Einsatz. Das ist eine HTC-Eigenentwicklung, die das Google-Betriebssystem um einige Funktionen erweitert und beispielsweise eine verbesserte Tastatur sowie diverse attraktive Widgets mitbringt.

Wie beim Desire oder Legend hat auch der Homescreen des neuen Einsteiger-Androiden sieben Seiten, die der Anwender mit Verknüpfungen zu Kontakten und Applikationen sowie Widgets anpassen kann. Besonders gute Dienste leistet FriendStream – eine attraktive Übersicht über Statusupdates aller Freunde bei Facebook und Twitter. Dabei muss man im Gegensatz zum iPhone keine App öffnen, sondern sieht alle Geschehnisse auf einen Blick. Ähnliche Widgets gibt es beispielsweise für Nachrichten, Wettervorhersage und so weiter. Wer sich mit den HTC-Widgets nicht anfreunden kann, wirft sie einfach via Drag and drop in einen virtuellen Mülleimer und lädt sich aus dem Android Market – dem Pendant zu Apples App Store – neue Widgets für die unterschiedlichen Aufgaben und Einsatzzwecke.

Ein Feature, das beim Wildfire zum ersten Mal zum Einsatz kommt, ist der App Sharer. Dieses Programm unterstützt Nutzer dabei, besonders interessante Apps und Spiele aus dem Market weiterzuempfehlen. Das einfache Kopieren von Anwendungen ist bei Android nämlich nicht möglich: Man muss sich die Programme aus dem Market laden. Ein Großteil der Applikationen ist übrigens kostenlos. Wer beim Wildfire über ein tolles Spiel gestolpert ist, das er seinen Freunden nicht vorenthalten möchte, schickt den Link zu dem Programm einfach per E-Mail, SMS, Twitter oder Facebook weiter.

Auch das Adressbuch überzeugt. Es führt die Kontakte aus unterschiedlichen Konten zusammen. Es zieht also beispielsweise Adressen und Telefonnummern vom Google-Konto oder aus Exchange und ergänzt die Daten um Fotos und Geburtstage aus Facebook. Ein Klick auf einen Kontakt bringt einen auf Wunsch direkt zu seinem Facebook- oder Twitter-Account, zeigt Fotos an, sendet E-Mails, SMS oder startet einen Anruf. Auch die letzten Updates bei den Social Networks erscheinen direkt im Adressbuch.

All das funktioniert erstaunlich gut und flüssig. Kein Wunder, die meisten dieser Funktionen sind ja bewährt. Allerdings hat HTC beim Prozessor Geld gespart: So arbeitet die CPU des Wildfire lediglich mit 528 MHz (Legend: 600, Desire und Nexus One: 1000). Unterm Strich bedeutet das hier und da eine Gedenksekunde für das Smartphone. Nach einem Tipp auf das sehr gut reagierende, kapazitive Touchscreen-Display nimmt sich das Wildfire gerne mal etwas mehr Zeit als seine Brüder. Besonders störend ist das nicht, vor allem in Anbetracht des günstigen Preises – zumal Menüs und Listen dennoch flüssig scrollen.

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ZDNet.de Redaktion

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