Google hat per Blogbeitrag mitgeteilt, dass China die notwendige Internet-Content-Provider-Lizenz (ICP) nicht erneuern werde, wenn Google Besucher von Google.cn weiterhin automatisch auf die in Hongkong gehostete Site google.com.hk umleite. Um die im Juni auslaufende Lizenz erneuert zu bekommen, hat der Suchanbieter die automatische Umleitung inzwischen durch eine manuelle ersetzt. Es ist allerdings fraglich, ob diese Änderung den chinesischen Behörden genügt.
Auf der neuen Google.cn-Site können Anwender laut Blog „das Web durchsuchen oder weiter Google.cn-Dienste wie Musikangebote und Übersetzungen nutzen, die wir lokal und ohne Filterung anbieten können. Durch diesen Ansatz halten wir unser Versprechen, unsere Suchresultate auf Google.cn nicht zu zensieren. Gleichzeitig verschaffen wir unseren Anwendern über eine einzige Site Zugriff auf unsere gesamten Dienste.“
In Wirklichkeit ist die neue Google.cn-Site ein einziger riesiger Hyperlink auf die Hongkong-Site Google.com.hk. Wer Google.cn lädt, kann nur auf die zentrale Suchbox klicken, woraufhin er auf die Hongkong-Site umgeleitet wird.
Ist man bei der speziell angepassten Version von Google.com.hk gelandet, gibt es sogar einige Dienste wie Google Maps oder Translate, die eine .cn-Domain haben. News, Fotos und andere Dienste kommen aber von einer .com.hk-Domain. Wenn man Google.com.hk allerdings direkt aufruft, erscheint eine völlig andere Site.
„In den nächsten Tagen werden wir die Umleitung (von Google.cn) komplett beenden und alle unsere chinesischen Anwender auf die neue Startseite umleiten. Heute haben wir basierend auf diesem Ansatz den Antrag für eine ICP-Lizenz neu eingereicht“, so Google. „Wir hoffen deshalb, dass auf dieser Basis die Lizenz verlängert wird, so dass wir weiterhin unseren chinesischen Anwendern Dienste über Google.cn anbieten können.“
Erst im März 2010 hatte Google seine chinesische Suchmaschine Google.cn geschlossen und war nach Hong Kong umgezogen, um die Suchergebnisse weiter unzensiert anbieten zu können.
Im Januar 2010 hatte das Unternehmen die Einstellung der Selbstzensur und einen möglichen vollständigen Rückzug aus China angekündigt. Grund dafür war ein Hackerangriff auf den Suchanbieter und mehr als 30 weitere US-Unternehmen. Die Urheber stammten angeblich aus China, was die Regierung des Landes wiederholt bestritt.
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