Während die Bewohner vieler ländlicher Gebiete sehnsüchtig auf eine Möglichkeit warten, eine schnellere und günstigere Internetanbindung als zwei gebündelte ISDN-Kanäle zu bekommen, konkurrieren in vielen Großstädten gleich mehrere Anbieter von High-Speed-Anschlüssen mit 100 MBit/s und mehr um die Gunst der Kunden.
Etwa 40 bis 70 Euro im Monat kostet ein solcher Anschluss bei einem Kabel- oder FTTx-Anbieter inklusive Internet- und Telefonflat. Wer dieses Geld ausgibt, möchte die hohe Geschwindigkeit natürlich auch auskosten.
Der Hauptgrund dafür, dass Downloads meist nur im unteren zweistelligen Megabitbereich liegen, ist die Tatsache, dass die Serverfarmen oft überlastet sind und nicht 100 MBit/s pro Nutzer leisten können. Wer von einem Server herunterlädt, der selbst nur über eine 100-MBit/s-Anbindung an das Internet verfügt, kann diese Geschwindigkeit nur erreichen, wenn er der einzige Nutzer ist. Bei einem 1000-MBit/s-Server können maximal zehn Anwender gleichzeitig 100 MBit/s erreichen.
Ein weiterer Grund liegt darin, dass die Netze der Provider überlastet sind. In einem Kabel-Cluster mit EuroDocsis 3.0, der vier Fernsehkanäle bündelt, müssen sich alle Nutzer des Clusters 200 MBit/s teilen. Ein Cluster umfasst je nach Ausbau des Netzes einige Straßenzüge bis hin zu ganzen Stadtteilen. Genauere Größenangaben machen die Betreiber nicht. Bei VDSL kommen Engpässe zustande, weil die Outdoor-DSLAMs der Telekom in der Regel mit 1 oder 2 GBit/s an den Backbone angebunden sind. Alle Nutzer des DSLAM müssen sich diese Bandbreite teilen. Einen tieferen Einblick in die verschiedenen Netztopologien mit ihren jeweiligen Engpässen gibt der Artikel „Highspeed-Internet im Kabel: 200 MBit/s mit EuroDocsis 3.0„.
Bei den genannten Faktoren sind die Anbieter von Downloadfarmen und die Netzbetreiber gefragt, die Engpässe zu beseitigen. Als Anwender hat man darauf keinen Einfluss. Allerdings sind viele Nutzer mit ihren Heimvernetzungskomponenten nicht auf die neuen Geschwindigkeiten vorbereitet.
Generell überfordert sind bei den High-Speed-Interanschlüssen Komponenten mit 100 MBit/s-Ethernet-Ports (sogenanntes Fast-Ethernet). Nominal schaffen sie zwar 100 MBit/s, jedoch konnte ZDNet immer nur Geschwindigkeiten um die 80 MBit/s messen. Alle Anbieter legen daher die Verwendung von Gigabit-Ethernet-Komponenten nahe. Das gilt für NAT- und WLAN-Router, die angeschlossenen Rechner und für alle Ethernet-Switches, die eventuell im Heimnetz vorhanden sind.
- Praxistest: WLAN-Router für Hochgeschwindigkeits-Internet
- NAT-Routing belastet die schwachen CPUs
- Laborversuch mit simuliertem Gigabit-Ethernet-Zugang zeigt Grenzen auf
- 100 MBit/s mit 802.11n-WLAN: in der Praxis nicht erreichbar
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- Belkin Play Max: eingebauter BitTorrent-Client, aber zu langsam
- Buffalo WZR-HP-G300NH: Nur 86 MBit/s und umständliches Webinterface
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- Fazit
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1 Kommentar zu Praxistest: WLAN-Router für Hochgeschwindigkeits-Internet
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belkin play max
Aufgrund des Hinzufügens ihrerseits bzgl Firmwareupdate und dem damit "vermuteten" Geschwindigkeitssteigerung, hatte ich mich für diesen Router entschieden. Schwerer fehler, da dieser weiterhin nur 65 M/bit anstatt den 100 schafft. Empfindes dies als Irreführung von Belkin!