Windows Phone 7: keine Chance gegen Android und iOS

Sieht man sich die Architektur von Windows CE 5.0 an, kann man es durchaus als mutig betrachten, dass Microsoft es überhaupt veröffentlicht hat. Bild 2 zeigt den absolut statischen Aufbau. Der virtuelle Adressraum von 4 GByte der 32-Bit-Architektur ist fest vorgegeben. 2 GByte sind für den Kernel reserviert. Ein weiteres GByte ist für Shared-RAM reserviert, auf den alle Prozesse Zugriff haben.

Das letzte GByte ist in 32 Slots zu je 32 MByte aufgeteilt. Das Betriebssystem besitzt genau 32 Prozesse, die jeweils einen Slot mit genau 32 MByte virtuellem Hauptspeicher erhalten. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder der 32 Prozesse automatisch 32 MByte erhält, auch wenn er beispielsweise nur 1 MByte benötigt. Jeder Prozess bekommt nur soviel RAM in seinen Adressraum gemappt, wie er anfordert.

Dennoch ist die Architektur äußerst unflexibel und war schon beim Erscheinen der ersten Pocket PCs nicht mehr zeitgemäß. Eine dynamische Verwaltung von Prozessen und Speicher hätte sich auch auf diesen Geräten, etwa dem iPAQ, implementieren lassen, ohne dass dabei die knappen Speicherressourcen zu stark belastet worden wären.

Offensichtlich wollte man in Redmond Zeit bei der Entwicklung sparen und entschied sich für das statische Modell mit 32 Prozessen zu je 32 MByte. Auf den ersten Geräten, die mit insgesamt 32 oder 64 MByte Speicher ausgeliefert wurden, fiel das Manko nicht auf. An 32 gleichzeitige Prozesse war damals nicht zu denken.

Vergleichbar ist das mit dem berühmten Bill-Gates-Zitat „640K ought to be enough for anybody“. Diese Aussage traf 1981 durchaus zu. Wenige Jahre später erwies sie sich als wenig zukunftsweisend und nicht sonderlich visionär.