Tuning für Mac OS X: Tools erweitern die Funktionalität

Das leidenschaftliche Tuning mit dem manche Windows-Nutzer den reaktionsschnellen Betrieb ihres PCs sichern, kennen Mac-Anwender nicht. Sie benötigen weder ein Defragmentierungstool noch einen Registry-Optimierer. Das Dateisystem verhindert größtenteils eine leistungsbremsende Fragmentierung von Dateien, und eine Datenbank, die sämtliche Installationen mitprotokolliert und mit der Zeit immer größer und träger wird sowie das System belastet, gibt es unter Mac OS nicht.

Zudem laufen unter dem Apple-Betriebssystem regelmäßig Wartungsskripts ab, die das System reaktionsschnell halten. Wer sich vor dem Terminal scheut, kann die automatische Wartung mit dem Widget Maintidget überwachen und, wenn man denn Lust dazu hat, manuell anstoßen.

Auf bekannte Systemtools wie Onyx und Tinkertool verzichtet ZDNet in diesem Beitrag. Stattdessen stehen derzeit noch größtenteils unbekannte, aber durchaus sinnvolle Programme im Vordergrund.

Aero Snap für Mac OS

Das Windows-7-Feature Aero Snap, welches für eine Anpasssung des Fensters auf volle oder halbe Bildschirmgröße sorgt, wenn man dieses an den oberen respektive seitlichen Rand verschiebt, steht dank Andreas Hegenberg und seinem Programm BetterTouchTool (kurz BTT) kostenlos für Mac-Anwender zur Verfügung. Das Tool bietet sogar erweiterte Einstellmöglichkeiten bezüglich der Größe der Fenster, wenn man diese an den oberen respektive seitlichen Rand verschiebt. Zudem bietet BTT eine im Vergleich zur Systemeinstellung erweiterte Gestensteuerung für Macbooks mit Multitiuch-Trackpad und für die Magic Mouse. Mit der Build-Nummer 0.6297 signalisiert der Autor, dass sich die Anwendung noch im Beta-Status befindet. Im ZDNet-Test funktioniert das Tool auf verschiedenen Macs jedoch zuverlässig.

In einem Youtube-Video demonstriert der Autor die Aero-Snap-Funktion von BTT unter Mac OS.

Hyperdock bringt Aero Peek und Aero Snap auf den Mac

Hyperdock erweitert die Fensterverwaltung von Mac OS X 10.6 Snow Leopard um einige nützliche Funktionen. Mit dem Tool stehen beispielsweise die von Windows 7 bekannten Funktionen Aero Peek (Vorschau der aktiven Applikation, wenn man mit der Maus über das entsprechende Dock-Symbol fährt) und Aero Snap nun auch unter dem Apple-Betriebssystem zur Verfügung.

Darüber hinaus ermöglicht das Programm die Steuerung von beispielsweise iTunes über das Vorschaufenster im Dock (Titelauswahl vor, zurück, abspielen, Pause, Lautstärkesteuerung über Mausrad). Fährt man mit der Maus über den Kalender, wird das nächste Ereignis eingeblendet. Die Vorschau von Safari lässt sich auch auf geöffnete Tabs erweitern. Für Google Chrome plant der Autor dieses Feature ebenfalls in das Tool zu implementieren.

Zudem lassen sich bestimmte Programmfunktionen über Tastenkürzel schneller aufrufen. Klickt man beispielsweise auf das Mail-Symbol im Dock und hält gleichzeitig die CMD-Taste, öffnet sich eine neue Mail. Anpassungen können über die Systemeinstellungen – Hyperdock vorgenommen werden.

Das Programm steht derzeit als Betaversion kostenlos zur Verfügung. Trotz einiger Fehler überzeugt Hyperdock mit nützlichen Features, wodurch sich der Mac noch einfacher bedienen lässt.

Tools für den Mehrschirm-Betrieb

Andreas Hegenberg schafft es mit einem weiteren Tool in diese Zusammenstellung: Second Bar ist vor allem für Mac-Anwender nützlich, die mit mehreren Monitoren arbeiten. Mac OS X zeigt in dieser Betriebsart eine systembedingte Schwäche. Die Menüleiste erscheint lediglich auf einem Monitor. Das ist im Mehrschirmbetrieb mehr als lästig, da man unter Umständen mit der Maus sehr lange Wege zurücklegen muss, um ins Menü zu gelangen. Secondbar bringt die Menüleiste auf jeden Monitor und bietet darüber hinaus noch Möglichkeiten zur Fenstersteuerung.

Mit der Betätigung der Befehlstaste und einem Rechtsklick auf den grünen Punkt in der Fensterleiste wird das Window auf den nächsten Monitor maximiert. Insgesamt stehen sechs verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Buildnummer 0.00965 offenbart, dass der Autor das Tool noch nicht für ausgereift hält. Allerdings hat das Tool im ZDNet-Test keinerlei Schwächen gezeigt. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Es funktioniert nur mit der aktuellen Mac-OS-Version 10.6 Snow Leopard.

Auch DejaMenu eignet sich, den Multimonitor-Support unter Mac OS zu verbessern. Das Tool erzeugt ein Kontextmenü mit den Menüeinstellungen der aktiven Applikationen. Standardmäßig erscheint dies mit dem gleichzeitigen Betätigen der Tasten Shift, Befehl und m. Da diese allerdings sehr weit auseinander liegen, sollte man die Keys zur Aktivierung des Kontextmenüs umkonfigurieren. Dabei ist natürlich zu beachten, dass man keine vordefinierten Tastenkürzel des Betriebssystems verwendet.

Wer mit Quicktime Videos betrachtet, stellt mitunter fest, dass der in Mac OS integrierte Videoplayer längst nicht jede Datei abspielt. In diesem Fall hilft die Codecsammlung Perian, die sich in den Systemeinstellungen integriert und den Apple-Player mit zahlreichen Videocodecs ergänzt, die dieser standardmäßig nicht kennt.

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ZDNet.de Redaktion

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