EMC übernimmt Data-Warehouse-Spezialisten Greenplum


Die Positionierung von Greenplum im Markt aus Sicht von Gartner im Januar 2010 (Grafik: Gartner).

EMC hat für einen nicht genannten Betrag die Firma Greenplum übernommen. Der Spezialist für Data-Warehousing-Technologien bietet seit kurzem auch eine cloudbasierte Kollaborationslösung zur gemeinsamen Bearbeitung großer Datenmengen an. EMC sieht die Lösungen von Greenplum als hilfreiche Werkzeuge auf dem Weg in die Private Cloud.

Die Akquisition soll im dritten Quartal 2010 abgeschlossen sein. Greenplum wird dann die Grundlage für einen neuen, „Data Computing“ genannten Produktbereich bei EMC bilden. Ihn soll Bill Cook, derzeit noch CEO von Greenplum, leiten.

EMC plant, das komplette Produktportfolio von Greenplum auch weiterhin anzubieten, daneben aber auch ein integriertes Hard- und Softwarepaket zu vertreiben. Beides war allerdings auch bisher schon möglich. Nachdem Greenplum für Appliances anfänglich eng mit Sun zusammengearbeitet hatte, schloss das Unternehmen nach Oracles Kaufangebot für Sun Partnerschaftsverträge mit Cisco, Dell und Hewlett-Packard.

„Diese Übernahme könnte der Startschuss für eine neue Konsolidierungswelle im Bereich Data Warehousing sein“, schreibt Forrester-Analyst James Kobielus. „Auf diese Weise wird EMC zu einem der wenigen Anbieter von Data-Warehouse-Appliances, die aus ihrem Portfolio einen kompletten Stack aus Software und Hardware anbieten können.“ Die anderen sind IBM, HP und Oracle. Auch sie haben dafür jeweils Softwareanbieter übernommen.

Die auf Open Source aufsetzende Lösungen von Greenplum haben nach Ansicht von Gartner ihre Fähigkeit, mit sehr großen Datenmengen umgehen zu können, im Einsatz bei mehreren anspruchsvollen Kunden unter Beweis gestellt. Als nachteilig werteten die Analysten in einer Studie Anfang des Jahres allerdings, dass der Anbieter bis dahin nicht viel mehr als 100 Kunden vorweisen konnte.

Außerdem stehe er als reiner Data-Warehouse-Anbieter im schwieriger werdenden Wettbewerb mit den umfassenderen Lösungen von IBM, Oracle und Teradata. Aufgrund der geringeren Ressourcen sah Gartner für Greenplum ein Problem darin, sich langfristig vom Wettbewerb zu differenzieren. Die Marktforscher rechneten damit, dass die Firma im Lauf der nächsten Jahre von einem größeren Anbieter übernommen wird, der damit sein Portfolio komplettieren kann. Ähnlich erging es 2008 dem Greenplum-Mitbewerber Datallegro, als dieser von Microsoft aufgekauft wurde.

ZDNet.de Redaktion

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