Am häufigsten in der Presse, auch in Publikumsmedien, und deshalb wohl am bekanntesten in der Öffentlichkeit ist die Entscheidung der Stadt München für Open Source. In der Bayerischen Landehauptstadt stand man 2001 vor der Frage, wie es mit der damals vorhandenen Windows-NT-4-Landschaft weitergehen sollte. Es handelte sich immerhin um 14.000 PC-Arbeitsplätze an 51 Standorten.
Nach Diskussionen im Stadtrat und kritischen Äußerungen des Bayerischen Obersten Rechnungshofes bezüglich der Kosten der Microsoft-Lizenzen sowie der Nachteile der Abhängigkeit von nur einem Hersteller, ließen die IT-Verantwortlichen die Möglichkeiten vom Systemhaus Unilog vergleichen. Das Ergebnis (PDF) war ein ungefährer Gleichstand der Alternativen.
Ungeachtet dessen entschied sich der Stadtrat im Frühsommer 2003 für die Lösung, die größere Unabhängigkeit von nur einem Hersteller, mehr Wettbewerb im Softwaremarkt und besseres Erreichen der strategischen Ziele versprach. Man beschloss, auf den Arbeitsplatzrechnern zukünftig nur noch freie Software zu verwenden und Client-Server-Anwendungen nur noch als Webanwendungen zu implementieren.
Spektakulär in diesem Zusammenhang war, dass Microsoft-Chef Steve Balmer im April 2003 eigens nach München anreiste, um diese Entscheidung mit Oberbürgermeister Christian Ude zu diskutieren. Offensichtlich hatte das Treffen aber keinen entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung, die unter dem Namen „LiMux – die IT-Evolution“ ihren Lauf nahm.
Obwohl während der Umstellungsphase immer wieder Nachrichten lanciert wurden, dass es unüberwindliche Probleme geben solle, die das Projekt scheitern lassen, sind inzwischen 15.000 Arbeitsplatzrechner auf freie Software umgestellt. Und seit Anfang 2010 ist das OpenDocument-Format offiziell Norm für den Dokumentenaustausch der Stadt München.
Projektleiter Florian Schießl berichtete auf der CeBIT 2010 von seinen Erfahrungen. Nach seiner Ansicht war die Office-Umstellung der Schlüssel für die Unabhängigkeit bei der Wahl des Betriebssystems. Er empfiehlt die frühzeitige Umstellung der Fach-Applikationen. Dazu müssten von den jeweiligen Herstellern die offenen Schnittstellen und Formate eingefordert werden. Seine abschließende Einschätzung ist „Wir würden es wieder so machen!“
Ausführliches Interview von Simon Tretter, Bauhaus-Universität Weimar, mit dem Münchner Linux-Projektleiter Florian Schießl.
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