RIM-Chefs: „Antennagate“ ist ganz allein Apples Problem

Research In Motion (RIM), HTC und Nokia haben mit bissigen Kommentaren auf Apples Pressekonferenz zum Antennenproblem des iPhone 4 reagiert. Sie wiesen vor allem Jobs‘ Behauptung zurück, dass ähnliche Empfangsprobleme auch bei anderen Smartphones aufträten.

Der Apple-Chef hatte auf der Pressekonferenz Videos von einem Blackberry Bold 9700, einem HTC Droid Eris und einem Samsung Omnia II vorgeführt, deren Empfang sich ebenfalls verschlechterte, wenn sie auf eine bestimmte Art gehalten wurden. Jobs folgterte daraus, dass „Antennagate“ alle Mobilfunkhersteller betreffe. Außerdem hätten nur 0,55 Prozent der iPhone-4-Kunden ihr Telefon umgetauscht.

Die RIM-CEOs Mike Lazaridis und Jim Balsillie konterten in einer offiziellen Stellungsnahme Jobs Angriff: „Apples Versuch, RIM in das hausgemachte Debakel zu verstricken, ist indiskutabel. Apples Behauptungen sind ganz offensichtlich ein gezielter Versuch, das Bild der Öffentlichkeit von diesem Konstruktionsproblem zu verzerren und die Aufmerksamkeit von Apples heikler Situation abzulenken.“

RIM habe eine Antennenkonstruktion wie die in Apples iPhone 4 vermieden und stattdessen innovative Techniken verwendet, die das Risiko von Verbindungsabbrüchen gerade in Gebieten mit schlechter Funkabdeckung vermeiden, so die RIM-CEOs weiter. „Apple hat offensichtlich bestimmte Design-Entscheidungen gefällt und sollte jetzt lieber die Verantwortung dafür tragen, als andere in eine Situation mit hineinzuziehen, in der sich nur Apple befindet.“

HTC-Sprecher Eric Lint stellte im Interview mit Pocket-lint die Zahl der Beschwerden über das Droid Eris den iPhone-4-Reklamationen gegenüber: Im Gegensatz zu den 0,55 Prozent beim iPhone 4 hätten sich nur 0,016 Prozent der Eris-Kunden beim Hersteller über schlechten Empfang beschwert.

Auch Nokia konnte sich einen Seitenhieb auf Apple nicht verkneifen, obwohl es nicht direkt von Jobs angegriffen worden war: „Wie Sie es von einem Unternehmen erwarten, das sich darauf spezialisiert hat, Menschen miteinander zu verbinden, legen wir mehr Wert auf eine gute Empfangsleistung der Antenne als auf Gehäusedesign, sollten die beiden jemals in Konflikt geraten“, erklärte das Unternehmen gegenüber dem Blog Engadget. „Im Allgemeinen wird die Antennenleistung von Handys und anderen Mobilgeräten durch einen festen Griff beeinflusst, je nachdem, wie man das Gerät hält. Deshalb konstruiert Nokia seine Telefone so, dass sie im praktischen Einsatz immer eine annehmbare Leistung liefern.“

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ZDNet.de Redaktion

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