Das Open-Source-Projekt Wine („Wine is not an Emulator“) hat nach zweijähriger Entwicklungszeit Version 1.2 seiner gleichnamigen Windows-Laufzeitumgebung freigegeben. Die Umsetzung der Windows-Programmierschnittstellen für Unix-Derivate erlaubt es, Windows-Software unter Betriebssystemen der Unix-Familie wie Linux zu nutzen.
Wichtigste Neuerung von Wine 1.2 ist die Möglichkeit, auch 64-Bit-Windows-Anwendungen unter Linux zu laden und auszuführen. Die Oberfläche haben die Entwickler ebenfalls überarbeitet, beispielsweise gibt es neue Icons.
Insgesamt enthält Version 1.2 über 23.000 Änderungen gegenüber der Vorgängerversion. Entwickler Alexandre Julliard zufolge wurden mehr als 3000 Fehler behoben. Die Release Notes listen alle Verbesserungen auf.
Binärpakete für verschiedene Linux-Distributionen stehen auf der Projekt-Website zum Download bereit. Dort findet sich auch eine ausführliche Dokumentation.
Nicht nur Anwendungen werden durch Wine unter Unix nutzbar. Schon das erste mit Wine 1993 unter Unix genutzte Windows-Programm war mit „Solitaire“ ein Spiel, und auch heute wird der Kompatibilitätslayer gerne für Unterhaltungssoftware genutzt. Die auf Community-Stimmen basierende Liste der beliebtesten Programme, die von Wine unterstützt werden, führt das Online-Rollenspiel „Final Fantasy XI“ an. Erst auf Rang 13 folgt mit der Bildbearbeitung „Photoshop CS3“ eine Anwendungssoftware.
Angefangen hat Wine 1993 als Projekt, mit dem Windows-3.1-Programme unter Unix lauffähig gemacht werden sollten. Die aktuelle Version unterstützt auch weiterhin Win32-Anwendungen. Sie können damit nicht nur unter Linux, sondern auch unter diversen Unix-Derivaten genutzt werden. Dazu zählen Suns Solaris sowie über die BSD-Entwicklungsschiene Mac OS X.
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