Die Polizei hat einen rumänischen Betrügerring zerschlagen, der deutschlandweit Geldautomaten manipuliert hat. Den durch die Bande verursachten Schaden bezifferte die Staatsanwaltschaft Wuppertal auf „mindestens mehrere 100.000 Euro“.

In Aschaffenburg, Dortmund und Lüdenscheid wurden sieben mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen. Bei Durchsuchungen seien Minikameras und Kartenlesegeräte gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft wirft den Verdächtigen banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrug sowie die Fälschung von Zahlungskarten vor. In Zusammenarbeit mit der rumänischen Polizei habe man auch zwei mutmaßliche Bandenchefs in Rumänien verhaften können.

Beim sogenannten Skimming installieren Kriminelle ein zusätzliches Kartenlesegerät am Kartenschlitz des Geldautomaten und eine kleine Handykamera über dem Tastaturfeld beziehungsweise legen eine Aufsatztastatur über das Tastenfeld. Dadurch spähen sie Kontodaten und PIN des Bankkunden aus, der an diesem Automaten Geld abhebt. Die Daten werden auf Magnetstreifenkarten kopiert und zum Geldabheben genutzt, bis der Geschädigte die Abbuchungen bemerkt und sein Konto sperren lässt.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte erst vergangene Woche von einer starken Zunahme der Skimming-Fälle in Deutschland berichtet. Im ersten Halbjahr 2010 registrierten die Ermittler 1927 Angriffe, verteilt auf 1073 Geldautomaten – überwiegend in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin. Zwischen Januar und Juni 2010 seien damit schon nahezu die Fallzahlen des gesamten Vorjahrs erreicht worden; 2009 hatte es 2058 Attacken gegeben.

„Die Zahlen belegen, dass Geldautomaten in steigendem Maße ein lohnendes Angriffsziel krimineller Gruppierungen sind. Sie verdeutlichen, dass wir zusammen mit der Wirtschaft unsere Präventionsbemühungen weiter verstärken müssen“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. „Neben dem flächendeckenden Einbau von Anti-Skimming-Modulen in Geldautomaten zeigt sich, dass die Umrüstung der Debitkaten von der Magnetstreifen- auf die fälschungssichere Chiptechnologie alternativlos ist.“

Tipps, wie man sich vor EC-Karten-Betrug schützen kann, gibt die Polizei auf polizei-beratung.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago