Apple hat zwei Abgeordneten des amerikanischen Kongress detailliert erklärt, wie es Informationen über den Aufenthaltsort der Kunden verwendet. Die Kongressmitglieder hatten diese Informationen von Apple gefordert, nachdem der iPhone-Hersteller am 21. Juni seine Datenschutzrichtlinien geändert hatte. In den geänderten Richtlinien ging es um die Weitergabe der Positionsdaten an Dritte.

Im Einzelnen beziehen sich die neuen Datenschutzrichtlinien auf standortbezogene Dienste zum Beispiel von Twitter oder Foursquare. Nutzt der Anwender solche Dienste, muss er Apple zuvor die Erlaubnis geben, seinen Standort an diese Anbieter weiterzuvermitteln. Daneben nutzt Apple selbst die Standortdaten für seinen Werbedienst iAd.

In dem Bericht schreibt Apples Rechtsvertreter Bruce Sewell: „Wenn das Gerät eines Kunden Standortinformationen an Apple sendet, die von einem Wi-Fi-Netz, einer Mobilfunkzelle oder GPS stammen oder diagnostisch sind, sind darin keine Informationen enthalten, mit denen man ein bestimmtes Gerät oder einen Anwender identifizieren kann.“

Im Fall von iAd, Apples neuem Werbeprogramm auf Basis von iOS, würden die Längen- und Breitengradinformationen über den Standort des Anwenders anonym gesammelt und sofort in einen fünfstelligen Code – ähnlich einer Postleitzahl – umgewandelt. Die geografische Position selbst werde nicht gespeichert, und der iAd-Server versuche auch nicht, den Code mit einem bestimmten Gerät oder Anwender in Beziehung zu setzen.

Drittanbieter bekämen diese „Postleitzahl“ nie zu sehen. Apple selbst speichere sie allerdings für ein halbes Jahr, „um das iAd-Netzwerk zu verwalten und stetig zu verbessern“. Ist das halbe Jahr abgelaufen, fasse das Unternehmen die Informationen „für Verwaltungszwecke“ zusammen.

Die Abgeordneten zeigten sich im Großen und Ganzen zufrieden mit der Apple-Antwort. Apple hat seine Datenschutzrichtlinie bereits dreimal geändert: zuvor am 29. Juni 2007 bei der Markteinführung des iPhone und im Februar 2008 zum Erscheinen des iPhone-OS Software Development Kit (SDK). Die jüngste Änderung wurde über den iTunes-Store bekannt gegeben. Auf diesem Wege hat Apple nach eigener Ansicht so viele Kunden wie möglich erreicht.

Wer nicht will, dass sein Telefon den aktuellen Standort weitergibt, kann die standortbezogenen Dienste im Einstellungsmenü von iOS ausschalten. Er kann auch die neuen Datenschutzrichtlinien ablehnen. Allerdings ist es dann nicht mehr möglich, ein iTunes-Konto einzurichten. Immerhin kann man laut Sewell noch sein Gerät aktivieren und damit arbeiten.

Der Demokrat Edward J. Markey und der Republikaner Joe Barton hatten nach der Änderung der Datenschutzrichtlinie einen Brief an Apple-CEO Steve Jobs geschrieben. Die beiden sind Vorsitzende des Privatsphäre-Ausschusses im US-Kongress. Für die Antwort war der 12. Juni als Termin vorgesehen. Diesen Termin hat Apple eingehalten, jetzt wurde die Antwort von den beiden Abgeordneten veröffentlicht.

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ZDNet.de Redaktion

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