Trotz „Antennagate“: Apple erzielt Umsatzrekord und übertrifft Erwartungen

Apple hat im dritten Fiskalquartal 2010 (bis 26. Juni) einen Rekordumsatz von 15,7 Milliarden Dollar eingefahren. Im Vergleichszeitraum 2009 waren es noch 9,73 Milliarden Dollar gewesen, wie aus der gestern veröffentlichten Bilanz des iPhone-Herstellers hervorgeht.

Der Nettogewinn kletterte auf 3,25 Milliarden Dollar oder 3,51 Dollar je Aktie, gegenüber 1,83 Milliarden Dollar oder 2,01 Dollar je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten hatten mit 14,75 Milliarden Dollar Umsatz und einem Aktiengewinn von 3,11 Dollar gerechnet. Die Bruttomarge ging im Vergleich zum Vorjahr zwar um 1,8 Punkte auf 39,1 Prozent zurück, lag damit aber über der Zielvorgabe von 36 Prozent.

Mit 3,47 Millionen verkauften Einheiten setzte Apple im abgelaufenen Quartal mehr Macs ab als jemals zuvor (plus 33 Prozent). Die iPhone-Verkäufe legten um 61 Prozent auf 8,4 Millionen zu. Dafür ging der iPod-Absatz um acht Prozent auf 9,41 Millionen Stück zurück. Das iPad verkaufte sich 3,27 Millionen Mal.

Die internationalen Verkäufe machten rund 52 Prozenz des Gesamtumsatzes aus. In Europa stiegen die Einnahmen um 66 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum sogar um 160 Prozent.

„Das iPad hat einen fantastischen Start hingelegt, Macs verkaufen sich besser als jemals zuvor und wir werden dieses Jahr noch mehr aufregende neue Produkte auf den Markt bringen“, sagte Steve Jobs. Damit dürfte der Apple-CEO die neue Generation des iPod meinen, die voraussichtlich zum Weihnachtsgeschäft erscheint. Zudem dürfte Apple mit der für Ende des Jahres geplanten Inbetriebnahme des Data Centers in North Carolina neu Cloud-basierte Dienste anbieten.

„Es war ein phänomenales Quartal, das unsere Erwartungen in allen Bereichen übertroffen hat – einschließlich des erfolgreichsten Produktstarts in Apples Firmengeschichte mit dem iPhone 4“, so Jobs weiter. Fünf Tage zuvor hatte er auf einer Pressekonferenz anlässlich der Antennenprobleme des neuen Smartphones allen iPhone-4-Verkäufern Gratis-Schutzhüllen versprochen. Sie sollen Verbindungsabbrüche verhindern, wenn das iPhone auf eine bestimmte Art gehalten wird.

Apple-COO Tim Cook zufolge haben die Empfangsprobleme bislang keine Auswirkungen auf die Nachfrage nach dem iPhone 4. „Wir verkaufen jede Einheit, die wir derzeit produzieren“, sagte er in einem Telefongespräch mit Journalisten. Auch die Online-Bestellungen seien nicht zurückgegangen. Er räumte allerdings ein, dass es noch zu früh sei, um die vollen Auswirkungen von „Antennagate“ zu erfassen.

Für das vierte Fiskalquartal, das am 30. September 2010 endet, prognostiziert Apple einen Umsatz von rund 18 Milliarden Dollar. Der Aktiengewinn soll bei 3,44 Dollar liegen.

Mit den vorgelegten Geschäftszahlen hat Apple die hohen Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch für die zukünftige Entwicklung, die der iPhone-Hersteller normalerweise eher konservativ interpretiert, liegen die Erwartungen über den Prognosen der Finanzspezialisten. Kurz nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse ist der Aktienkurs um knapp 3 Prozent auf 259,25 Dollar gestiegen.

ZDNet.de Redaktion

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