Trotz datenschutzrechtlicher Bedenken erfreut sich der E-Mail-Dienst Google Mail großer Beliebtheit. Für Privatpersonen ist das Angebot mit 7,5 GByte Speicherkapazität für Nachrichten kostenlos. Unternehmen zahlen pro Client eine Jahresgebühr von 40 Euro, erhalten dafür aber ein 25 GByte großes Postfach. Dass auch im Unternehmensbereich der Dienst an Attraktivität gewinnt, zeigt die Liste der Referenzkunden.
Von dem Bedienkonzept mittels Browser sind jedoch nicht alle Anwender begeistert. Echte E-Mail-Clients wie Thunderbird bieten in Sachen Bedienung und Verwaltung mehr Komfort. Zudem trennen sich Nutzer nur schwer von bisherigen Gewohnheiten, wenn diese für sie eine zufriedenstellende Lösung darstellen. Im Unternehmensumfeld ist mancher Anwender sicher froh, das träge Microsoft Outlook nicht mehr nutzen zu müssen, wenn die Firma von Exchange auf Google Apps umgestellt wurde.
Thunderbird kann standardmäßig jedoch nicht auf sämtliche Angebote eines Google-Accounts zugreifen. Der Empfang und das Versenden von E-Mails stellt den Mozilla-Client in Verbindung mit Google Mail vor keine Probleme, aber für Kontakte und Termine sind zusätzliche Erweiterungen nötig. Mit Lightning und Google Contacts werden allerdings nur zwei zusätzliche Add-Ons für die volle Funktionalität benötigt. Praktisch ist auch, dass man mit einem USB-Stick, der die Portable-Version von Thunderbird inklusive der nötigen Erweiterungen enthält, auch von unterwegs mit einem beliebigen Windows-Rechner auf seinen Google Account mit Mails, Terminen und Kontakte zugreifen kann.
E-Mail-Einrichtung
Die Einrichtung zum Empfang und Versenden von E-Mails ist denkbar einfach. Thunderbird ermittelt anhand eines Standard-Google-Kontos automatisch die entsprechenden Server für Posteingang und Ausgang. Anders verhält es sich bei einem Unternehmens-Konto, das einen eigenen Domain-Namen enthält. Mit vorname.nachname@cbsinteractive.com gelingt Thunderbird die automatische Einrichtung nicht. In diesem Fall muss man die Konfiguration manuell durchführen. Die Daten für die Google-Server lauten wie folgt:
Google Mail mit Thunderbird | |
Servertyp: | IMAP |
Server: | imap.gmail.com |
Port: | 993 |
Benutzername | vorname.nachname@domain.com |
Verbindungssicherheit | SSL/TLS |
Postausgangsserver | smtp.gmail.com |
Port | 465 |
Verbindungssicherheit | SSL/TLS |
Authentifizierung | Normal |
Benutzernahme | vorname.name@domain.com |
Einrichtung von Kalender
Dank der Unterstützung von CalDAV, das Google 2008 für die Kalendersynchronisation eingeführt hat, gelingt die Anbindung von Thunderbird mittels der Erweiterung Lightning völlig problemlos. Über Datei-Neu-Kalender wählt man zunächst das Format CalDAV aus und gibt folgende Adresse ein:
https://www.google.com/calendar/dav/(Google-Konto)/events
Anschließend wird man zur Eingabe der Account-Daten (Nutzer-ID und Passwort) aufgefordert. Alternativ lässt sich der Kalender auch über das ICS-Format einbinden.
Integration von Google Contacts in Thunderbird
Die Einbindung der Kontakte ermöglicht die Erweiterung Google Contacts. Die Installation des Add-ons erfordert einen Neustart von Thunderbird. Anschließend importiert das Tool die Kontakte in das Thunderbird-Adressbuch. Einige Einstellungen wie maximale Anzahl der Kontakte sollte man jedoch anpassen. Eine automatische Synchronisation zwischen den Daten in der Google Cloud und denen des Adressbuchs sorgt dafür, dass sämtliche Listen auf dem gleichen Stand sind.
Fazit
Thunderbird erlaubt standardmäßig nur den Zugriff auf den E-Mail-Dienst eines Google-Kontos. Mit den Erweiterungen Lightning und Google Contacts lassen sich auch Google Kalender und die Kontakte einbinden. Somit eignet sich der Mozilla-Client als perfektes Tool für den Zugriff auf ein Google-Konto.
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