Yahoo Japan will lieber mit Google suchen

Google ist nach Informationen aus mehreren Quellen dabei, ein Suchabkommen mit Yahoo in Japan abzuschließen. Das Abkommen sei Teil eines größeren Vertrags, bei dem es auch um andere Produkte – zum Beispiel im Mobilbereich – geht. Nach Angaben der Quellen könnte die Kooperation noch heute bei der Präsentation der Quartalszahlen von Yahoo Japan bekannt gegeben werden.

Sollten Yahoo Japan und Google Partner werden, wäre das ein Schlag gegen den Ende 2009 abgeschlossene Vertrag zwischen Microsoft und Yahoo in den USA. Die beiden Unternehmen hatten vereinbart, dass Microsofts Bing die Suchmaschine hinter Yahoos Portal wird.

Yahoo Japan gehört Yahoo nur partiell. Der Suchmaschinenanbieter hält 35 Prozent der Anteile, 40 Prozent gehören der japanischen SoftBank Corporation. Yahoo-Mitgründer Jerry Yang ist zwar im Vorstand von Yahoo Japan, das Unternehmen wird aber unabhängig von Yahoo in den USA geführt und hat mit CEO Masahiro Inoue einen eigenen Chef.

Als Yahoo und Microsoft ihren Vertrag über eine Such- und Werbepartnerschaft schlossen, war Yahoo Japan, das im Moment noch Yahoo-Technik für seine Suche nutzt, in der Wahl seiner Suchmaschine frei. Insbesondere ist es nicht verpflichtet, sich auf Bing festzulegen, das Ende des Jahres in den USA und anderen Ländern auf dem Yahoo-Portal arbeiten wird.

Sollten Yahoo Japan und Google tatsächlich zusammenarbeiten, kontrollieren die beiden fast den gesamten freien Suchmaschinenmarkt des Landes. Yahoo hat über 56 Prozent Marktanteil und Google etwas über 31 Prozent. Microsoft erreicht knapp 3 Prozent. Bezahlte Suchergebnisse sind laut den Quellen nicht Teil des Vertrages.

Es erscheint wahrscheinlich, dass Microsoft versuchen wird, ein solches Abkommen über die Kartellbehörden zu blockieren. In den USA war schon 2008 ein Werbebündnis zwischen Yahoo und Google geplatzt.

Informationen über finanzielle Details des Vertrags liegen nicht vor. Von Yahoo, Yahoo Japan und SoftBank gab es bislang keine Stellungnahme. Microsoft will zu den Spekulationen keinen Kommentar abgeben.

ZDNet.de Redaktion

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