Google passt Apps an Bedürfnisse der US-Regierung an

Google hat eine neue Version der Google Apps speziell für Behörden angekündigt. Die Behörden-Apps werden parallel zur bisherigen Version verkauft und kosten so viel wie eine Premier Edition, nämlich 50 Dollar (38,50 Euro) pro Anwender pro Jahr in den USA. In Deutschland kostet die Premier Edition 40 Euro pro Anwender pro Jahr.

Laut Google geben die Bundesbehörden 76 Milliarden Dollar (58 Milliarden Euro) für IT aus. Die Bundesstaaten und lokale Behörden investierten 56 Milliarden Dollar (43 Milliarden Euro). Produktmanager Matt Glotzbach sagt, dass die Umstellung auf Googles Cloud-System Kosteneinsparungen bringe. Dazu verweist er auf die Einführung der Google Apps im Berkeley Lab und bei der US Navy. In beiden Fällen spare man verglichen mit den alten Systemen viel Geld. Das Berkeley Lab erwarte Einsparungen von 1,5 Millionen bis 2 Millionen Dollar (1,15 bis 1,5 Millionen Euro) in den nächsten fünf Jahren.

Google-CEO Eric Schmidt erzählte in der Pressekonferenz, dass die Behörden, mit denen man gesprochen habe, „sich danach sehnen“, ihre Systeme endlich in eine Cloud-Umgebung zu übersiedeln. „Alle haben dasselbe Problem. Sie stecken in Architekturen fest, die zwischen 15 und 20 Jahre alt sind. Es wäre ihnen viel lieber, sie hätten jemand, der ihre Dienste verwaltet, als dass sie weiter ihre Rechenzentren selbst verwalten müssten“, sagte er. „Es geht nicht darum, dass sie es nicht wollen. Es gibt nur ein einziges Problem.“

Im Fall der Stadt Los Angeles heißt das Problem „Sicherheit“ und hat die pünktliche Einführung von Google Apps in der Stadtverwaltung und bei der Polizei verhindert. Diese Verzögerung kostet Google über 100.000 Dollar (rund 77.000 Euro).

Die neuen Google Apps für Behörden bieten laut Unternehmen einen höheren Sicherheitslevel, der die Anforderungen des Federal Information Security Management Act (FISMA) erfüllt. Zu dem von Google angepriesenen höheren Sicherheitslevel gehören zum Beispiel getrennte Rechenzentren, die in den FISMA-Vorschriften nicht einmal verlangt seien. So blieben Regierungs-Mails und Kalenderdaten innerhalb der US-Grenzen.

Die FISMA-Zertifizierung habe man vor einer Woche bekommen. Dafür seien einige Backend-Sicherheitsfunktionen und -Protokolle geändert worden. „FISMA verlangt eine enorme Menge von Kontrollen“, berichtet Glotzbach. „Dinge, die wir früher von Fall zu Fall erledigt haben, müssen wir jetzt regelmäßig nach einem festen Zeitplan tun. Wir wenden diese Änderungen jetzt in allen Bereichen an.“

Kommen Behördenmitarbeiter gleichzeitig wie Unternehmen in den Genuss von neuen Funktionen, wenn die Sicherheitsauflagen so streng sind? Glotzbach bejaht das: „FISMA führt jährlich ein Audit durch. Die meisten neuen Funktionen und Innovationen muss man nicht überprüfen oder erneut testen lassen“, sagte er. „Wenn wir die Infrastruktur des Backends ändern, benachrichtigen wir die jeweilige Dienststelle.“

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ZDNet.de Redaktion

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