Einer der größten Profiteure von Apples Verkaufserfolgen mit dem iPad und dem iPhone ist der chinesische Elektronikhersteller Foxconn. Laut einem Bericht der Analysten von iSuppli steigerte das Unternehmen seine Einnahmen im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahr um 54,1 Prozent auf 17,1 Milliarden Dollar (13,2 Milliarden Euro). Damit könnte Foxconn schon 2011 mehr als die Hälfte der Einnahmen auf dem Markt der EMS-Dienstleistungen (Electronics Manufacturing Services) für sich verbuchen. 2009 waren es 44,2 Prozent.
„Foxconn hat unter seinen Kunden einige der erfolgreichsten Unternehmen in der Elektronikbranche. Zu den bekanntesten zählt Apple“, sagte Thomas Dinges von iSuppli. „Wenn Apple und die anderen Kunden wachsen, wächst Foxconn mit.“
Der Hersteller aus Taiwan, Teil von Hon Hai Precision Industries, fertigt auch für Dell, Hewlett-Packard (HP), Nokia und Sony. Nach Meinung von iSuppli ist Apple aber der am schnellsten wachsende Kunde. Gerade hat Apple den asiatischen Zulieferern die Produktionsziele für das iPad erhöht. Dadurch könnten in diesem Jahr bis zu 12,9 Millionen iPads weltweit ausgeliefert werden. Für das nächste Jahr wären es 36,5 Millionen. Die Stückzahlen für das iPhone werden 2011 auf 53,5 Millionen steigen. Das wäre im Vergleich mit den im Jahr 2009 ausgelieferten 25,1 Millionen Geräten mehr als eine Verdoppelung.
Apple wird auch seine Ausgaben für Halbleiter erhöhen, um die neuen Produktionsziele zu erreichen. Bis 2011 wird das Unternehmen damit der zweitgrößte Chip-Käufer nach HP weltweit werden. Diese Chips kommen direkt oder indirekt über Zulieferer wie Foxconn.
Bei diesen Erfolgen hat Foxconn mit fallenden Bruttogewinnspannen zu kämpfen. Sie fielen im ersten Quartal um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damals betrugen sie 9,5 Prozent. „Die Gewinnspannen sind ein wichtiges Thema für Hon Hai, weil das Unternehmen für die großen Werken in China höhere Gehälter einführt. Gleichzeitig will man seine Produktion in den nächsten Quartalen in billigere Regionen des Landes verlagern“, erklärte Dinges.
Die Lohnerhöhungen wurden eingeführt, nachdem Foxconn mit einer Serie von Mitarbeiter-Selbstmorden in die Schlagzeilen gekommen war. Apple, Dell und HP hatten nach der Serie Untersuchungen der Arbeitsbedingungen eingeleitet. Foxconn erhöhte als Reaktion die Löhne um zwei Drittel.
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