Microsoft nennt Yahoo-Google-Abkommen in Japan „wettbewerbsfeindlich“

Yahoo Japan will Googles Suchmaschine und Vertriebssystem für Suchmaschinenwerbung benutzen. Microsoft hält dieses Vorhaben für „wettbewerbsfeindlich“. Die Suchmaschine Bing des Unternehmens konnte den Vertrag mit Yahoo Japan nicht gewinnen, obwohl Yahoo in den USA sich bereits für das Produkt aus Redmond entschieden hat.

Manager von Yahoo Japan hätten als Grund für die Entscheidung angegeben, dass Microsoft mit seinen Diensten in japanischer Sprache noch nicht so weit sei wie Google. Yahoo Japan ist bei seinen Entscheidungen vom Konzern in Amerika unabhängig. Yahoo Amerika hält nur 35 Prozent der Anteile, während rund 40 Prozent der Anteile der japanischen SoftBank Corporation gehören.

Microsoft schrieb in einer Stellungnahme an ZDNet: „Dieses Abkommen ist noch wettbewerbsfeindlicher als Googles Abkommen mit Yahoo in den Vereinigten Staaten und Kanada, welches das Justizministerium damals als gesetzwidrig ansah. Das 2008 geplante Abkommen hätte 90 Prozent der bezahlten Anzeigenwerbung für sich vereinnahmt. Durch das jetzige Abkommen erhält Google praktisch 100 Prozent der Suchabfragen in Japan, sowohl bezahlt als auch unbezahlt. Das bedeutet, dass es keinen Wettbewerb mehr bei der Websuche in Japan gibt. Google wird am Schluss alle Informationen über individuelle Suchabfragen von japanischen Verbrauchern und Unternehmen kontrollieren.“

Microsoft Vice President David Heiner schrieb später in einem Blog-Beitrag: „Google berichtet, dass man bereits die Zustimmung der Japanese Fair Trade Commission (JFTC) für das Abkommen habe. Die Mitteilung kommt, bevor sie offiziell bekannt gegeben wurde und bevor die JFTC sich an Werbetreibende, Verlage und Mitbewerber gewandt hat, um sich über die wahrscheinlichen Folgen des Abkommens für den Wettbewerb zu erkundigen. Man darf in den nächsten Wochen gespannt sein, ob die Aussage sich als wirklich korrekt erweist.“

ZDNet.de Redaktion

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