IBM übernimmt mit Storwize einen Spezialisten für Datenkomprimierung

IBM übernimmt den bisher in Privatbesitz befindliche Firma Storwize. Das US-amerikanische Unternehmen ist für Big Blue wegen seiner Technologien zur Komprimierung von Daten interessant. Eigenen Angaben nach ermöglicht Storwize derzeit gut hundert Kunden den Bedarf an Storage-Hardware um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Erreicht wird dies durch eine patentiertes Verfahren, mit dem sich nicht nur Backup-Daten, sondern auch aktiv genutzte Daten unterschiedlichen Typs – neben Dateien etwa auch Virtualisierungsimages oder Datenbanken – im laufenden Betrieb ohne Leistungseinbußen komprimieren lassen.

IBM wird das Storwize-Angebot in Form einer Appliance vertreiben, die sich mit den eigenen oder anderen gängigen NAS-Systemen, etwa von EMC, HPund NetApp, kombinieren lässt. Unternehmen, die bereits Verfahren zur Deduplizierung und für Thin Provisioning nutzen, verspricht IBM mit der Storwize-Appliance zusätzliches Optimierungspotenzial. Die Storwize-Technologie soll auch analytischen Anwendungen zugutekommen: Sie könne dadurch große Datenmengen schneller bearbeiten.

Zusammen mit DB2 und Informix kann Storwize die Kosten der Datenhaltung laut IBM um bis zu 80 Prozent reduzieren. Dazu tragen neben dem geringeren Bedarf an Hardware auch die reduzierten Kosten für Strom und Kühlung bei. Die Übernahme wird voraussichtlich noch im dritten Quartal 2010 abgeschlossen. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

Nachdem Storage-Hardware jahrelang stark nachgefragt war, setzte im vergangenen Jahr eine Trendwende ein. Mit der Kampagne „Stop buying Storage“ wies Symantec auf die schlechte Auslastung der vorhandenen Kapazitäten hin und pries seine Software als Lösung an. Außerdem schickten sich große Storage-Hardware-Anbieter an, ihr Portfolio um Technologien zur besseren Verwaltung der vorhandenen Kapazitäten zu erweitern. Dieses Bemühen gipfelte in der Übernahmeschlacht zwischen NetApp und EMC um Data Domain: Die beiden Firmen kämpften erbittert um den Deduplizierungsspezialisten – obwohl beide entsprechende Funktionen schon länger selbst anboten. Das Ringen konnte EMC schließlich für sich entscheiden, indem es für Data Domain rund 2,1 Milliarden Dollar bezahlte.

ZDNet.de Redaktion

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