Research In Motion soll indischen Sicherheitsbehörden Einblick in seine Blackberry-Services gewährt haben, um einem Verbot zu entgehen. Das berichtet die Economic Times of India in ihrer heutigen Ausgabe. Das Blatt beruft sich dabei auf ihm vorliegende Papiere des indischen Telekommunikationsministeriums. Demnach habe das Unternehmen angeboten, den Sicherheitsbehörden Einblick in den Code seiner E-Mail-Dienste für Firmen zu gewähren. Noch im Laufe des August sollen sie Zugriff auf E-Mails von Verbrauchern erhalten. Außerdem habe sich RIM verpflichtet, binnen der nächsten sechs bis acht Monate die technischen Voraussetzungen für das Monitoring von Chats zu entwickeln.

Der Bericht beruft sich auf ein internes Memo des Ministeriums, in dem festgehalten wird, dass RIM sich starkem Druck der indischen Regierung schließlich gebeugt habe. Angeblich wird RIM im Laufe des Tages Details der Vereinbarung mitteilen. Anschließend werde das Ministerium für Kommunikation mit dem Innenministerium und dem Geheimdienst klären, ob mit dem Entgegenkommen von RIM die Forderungen der Behörden erfüllt sind.

Das indische „Intelligence Bureau“ hatte erst kürzlich vor den Blackberry-Services als Gefahr für die Sicherheit des Landes gewarnt. Derzeit hat RIM in Indien rund eine Million Kunden und ist neben Nokia der einzige Anbieter von Firmen-E-Mail auf Mobilfunkgeräten. Die Sicherheitsbehörden hatten im Juli das Telekommunikationsministerium aufgefordert, auch Nokias in Indien weit verbreiteten Messaging-Service zu untersagen, bis er von ihnen überwacht werden kann.

RIM ist am Wochenende in die Diskussion geraten, weil die Regulierungsbehörde der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) angekündigt hat, Blackberry-Dienste zu sperren. Die Sperre beginnt am 11. Oktober und betrifft E-Mail, Instant Messaging sowie Internetnutzung. Einem Reuters-Bericht zufolge hat zudem das benachbarte Saudi-Arabien zwei Mobilfunkprovider angewiesen, die Instant-Messaging-Funktion von Blackberrys zu deaktivieren. Den Forderungen der beiden Länder auf der arabischen Halbinsel will RIM nicht nachgeben.

ZDNet.de Redaktion

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