Facebooks Chief Operating Officer Sheryl Sandberg hat in einem Interview mit BusinessWeek angegeben, die wichtigsten Anzeigenkunden des Sozialen Netzwerks hätten ihre Ausgaben im vergangenen Jahr um Faktor 10 oder gar 20 erhöht. „Vor zwei Jahren experimentierten die großen Marken mit uns“, so Sandberg. „Vor einem Jahr fingen sie an, Geld auszugeben. Jetzt nimmt das Ganze große Dimensionen an.“
Bis vor Kurzem galt die Maxime, Anzeigen auf Social-Networking-Sites ließen sich nicht direkt in Profite umsetzen – eine Einstellung, die sogar Googles Finanzvorstand George Reyes teilte. Reyes vertrat noch 2008 die Ansicht, die Menschen besuchten keine Social Networks, um Kaufentscheidungen zu treffen, sondern ihre Freunde. Dies verhalte sich mit einer Suchmaschine ganz anders. Facebook ist es inzwischen wohl gelungen, solche Bedenken zu zerstreuen, indem es die Kommunikation mit Freunden als wertvolle Umgebung für Anzeigen anpries.
Als neue Umgebung für das Anzeigengeschäft hat Facebook vergangene Woche einen Fragen-und-Antworten-Dienst namens Questions gestartet. Nutzer können dort beliebige Auskünfte von anderen Facebook-Nutzern einholen – natürlich auch zu Konsumprodukten.
Unter den Sozialen Netzen hat sich Facebook fest als Nummer eins etabliert. Vor 18 Monaten wäre diese Aussage nicht eindeutig zu treffen gewesen, und Anzeigenkunden hätten mit gutem Grund auch bei MySpace buchen können. Das zu News Corporation gehörende Netzwerk hat zwar langsam die Gunst der Nutzer verloren, verzeichnete aber noch bis vor fast einem Jahr in den USA mehr Anwender als Facebook. Die dort prominent platzierten Display-Anzeigen wären vielen Marketing-Leuten der alten Schule sicher vertrauter gewesen als Facebooks Layout. Jetzt fällt es schwer, Gründe zu finden, die gegen Anzeigen bei einem Sozialen Netzwerk mit 500 Millionen aktiven Anwendern weltweit sprechen.
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