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HP-Chef Mark Hurd tritt zurück


Hewlett-Packard-CEO Mark Hurd hat nach einer Affäre mit einer Mitarbeiterin seinen Rücktritt erklärt (Bild: HP).

Mark Hurd, Chairman und CEO von Hewlett-Packard, hat am Freitag seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Zuvor hatte ihn das Board of Directors des Unternehmens einstimmig zu diesem Schritt aufgefordert. In einem Rundschreiben an die HP-Mitarbeiter werden unangemessenes Verhalten und Verstöße gegen die Unternehmensrichtlinien (PDF) als Grund genannt. Vorläufige Nachfolgerin von Mark Hurd ist Chief Financial Officer Cathie Lesjak.

Bei einer Telefonkonferenz sagte der HP-Anwalt Mike Holston, Hurd habe zwischen Herbst 2007 und 2009 eine „enge persönliche Beziehung“ zu einer Mitarbeiterin eines Subunternehmens gepflegt und die Direktoren nicht darüber informiert. Der Name der Geschäftspartnerin beziehungsweise ihrer Firma wurde zunächst nicht bekannt.

Ermittlungen von HP hätten ergeben, dass die Geschäftspartnerin Honorare erhalten habe, so Holston. Zudem habe Hurd falsche Spesenabrechnungen ausgestellt, um seine Beziehung zu verbergen. Wie die New York Times berichtet, sollen sich die beiden mehrfach nach Marketingveranstaltungen in Europa, USA und Asien zu privaten Abendessen getroffen haben. Der Bericht zitiert eine Hurd nahestehende Person, wonach er eine Liebesbeziehung zwischen ihm und der Geschäftspartnerin bestreitet.

HPs Board of Directors wurde am 29. Juni schriftlich von dem Arbeitgeber der Frau über das Verhältnis informiert. HP habe danach externe Ermittler mit einer Untersuchung beauftragt und sei zu dem Ergebnis gekommen, Hurds Verhalten zeige einen „tiefgreifenden Mangel an Urteilsvermögen“, sagte Holston weiter. Der finanzielle Schaden sei sehr gering. „Die Gründe, die zu der Entscheidung führten, haben mit Integrität, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu tun.“

Gegen Hurd erhobene Vorwürfe der sexuellen Belästigung wurden inzwischen beigelegt. Das geht aus einer Mitteilung der Anwaltskanzlei Allred, Maroko & Goldberg hervor, die die als Jodie Fisher identifizierte Mitarbeiterin vertritt. „Ich war überrascht und traurig, dass Mark Hurd deswegen seinen Job verloren hat. Das war nie meine Absicht“, sagte Fisher nach Angaben ihrer Anwältin.

Mark Hurd erhält laut bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen eine Abfindung in Höhe von 12,2 Millionen Dollar zuzüglich Aktienoptionen, wenn er auf Rechtsmittel gegen HP verzichtet. Er war seit 2005 CEO und Präsident des Unternehmens und wurde 2006 zum Vorsitzenden des Board of Directors berufen. Zuvor arbeitete er 25 Jahre lang bei NCR, die letzten drei Jahre davon als CEO.

In den vergangenen fünf Jahren hatte Hurd HP durch eine Serie von Übernahmen, etwa des Netzwerkspezialisten 3Com und des IT-Dienstleisters EDS, zu einem der führenden Unternehmen der Technologiebranche ausgebaut. HPs Marktwert in Aktien stieg unter seiner Führung um 44,6 Milliarden Dollar auf 108,1 Milliarden Dollar.

ZDNet.de Redaktion

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