ZDNet: Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?
Hartwig Tauber: Bezogen auf Glasfaser ist Deutschland ein Schlusslicht. Während in Ländern wie Schweden, Norwegen oder Slowenien bereits mehr als 10 Prozent der Haushalte FTTH nutzen, ist es in Deutschland weniger als ein halbes Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik auch weit hinter Frankreich oder den Niederlanden. Ganz zu schweigen vom Vergleich mit Asien: Dort haben Länder wie Südkorea, Japan oder die Stadt Hongkong bereits mehr als ein Drittel der Haushalte auf Basis von Glasfasertechnik angeschlossen.
ZDNet: Welche sind die Ihrer Ansicht nach am weitesten fortgeschrittenen Städte und Regionen in Deutschland?
Hartwig Tauber: In Deutschland sind es vor allem die Initiativen von Energieversorgern und alternativen Anbietern, die den Ausbau von Glasfasernetzen vorantreiben. Dazu gehören Hansenet in Hamburg, MNet im Münchner Raum, NetCologne in Köln sowie die Stadtwerke Schwerte, die Stadtwerke Sindelfingen oder das Wilhelm.tel-Projekt der Stadtwerke Norderstedt.
ZDNet: In Städten und Ballungszentren ist die Versorgung mit Breitband überwiegend ganz ordentlich. Es hakt nach dem Gefühl der Anwender vor allem in der Fläche. Dort liegt viel Hoffnung auf drahtlosen Technologien, etwa dem gerade in der Erprobung befindlichen LTE oder der Digitalen Dividende.
Hartwig Tauber: Die digitale Dividende oder LTE versprechen eine schnelle Linderung der Versorgungsprobleme in ländlichen Gebieten. Doch sollte auch hier nicht vergessen werden, dass die dadurch möglichen Bandbreiten weit hinter den möglichen Geschwindigkeiten von Glasfasernetzen in den Städten herhinken. Deshalb sind diese Lösungen nur kurzfristig tragbar. Langfristig wird auch auf dem Land nur FTTH die notwendigen Geschwindigkeiten bieten können.
In vielen Fällen ergibt sich dafür jedoch nicht sofort ein entsprechender Business-Case. Hier wäre es seitens der Politik und der Entscheidungsträger wichtig, geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Kosten für den Ausbau zu reduzieren. Alleine ein koordiniertes Vorgehen, bei dem bei jeder Grabearbeit in einer ländlichen Gemeinde ein Leerrohr oder Glasfaser mit verlegt werden, kann bereits wahre Wunder wirken. Andererseits relativiert sich die Kostendiskussion wenn man weiß, dass einige deutsche Provider kürzlich mehr als drei Milliarden Euro nur für das Recht ausgegeben haben, Funkfrequenzen nutzen zu dürfen. Für diese Summe könnte man viele Glasfaseranschlüsse bauen …
ZDNet: Besteht nicht auch beim Ausbau mit Glasfaser wieder die Gefahr, dass sich die Anbieter auf die bereits jetzt besser vorsorgten, weil lukrativeren und günstiger zu erschließenden städtischen Zentren konzentrieren?
Hartwig Tauber: Tatsächlich ist dies bereits heute oft der Fall. Allerdings zeigen Beispiele in Schweden, Finnland oder Österreich, dass kluge und aktive Bürgermeister hier bereits dafür sorgen, dass auch am Land Glasfaser ausgebaut wird. Dies sind allerdings noch Einzelfälle von engagierten Entscheidungsträgern.
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